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lschthal kam einmal des Wegs bei uns vorbei, vor fuenf Jahren, die trug Gold handbreit: da dacht ich: so traegt's deine Tochter, und freute mich, und nun -" Rauthgundis laechelte: "Soll ich Gold tragen fuer meiner Maegde Augen? Ich schmuecke mich nur, wenn Witichis es sieht." - "So? moeg' er's verdienen! Aber du _hast_ doch Goldspangen und Goldreife wie andre Gotenfrauen hier unten?" - "Mehr als andre, truhenvoll. Witichis brachte grosse Beute vom Gepidenkrieg." - "So bist du ganz gluecklich?" - "Ganz, Vater, aber nicht wegen der Goldspangen." - "Hast du ueber nichts zu klagen? Sag's mir nur, Kind! Was es auch sei, sag's deinem alten Vater und er schafft dir dein Recht." Da blieb Rauthgundis stehen. "Vater, sprich nicht so! Das ist nicht recht von dir zu sprechen, nicht von mir zu hoeren. Wirf ihn doch weg, den unglueckseligen Irrwahn, als muesste ich elend werden, weil ich zu Thal gezogen. Ich glaube fast, nur diese Furcht hat dich hier herabgefuehrt." "Nur sie!" rief der Alte hastig mit dem Stock aufstossend. "Und du nennst einen Wahn, was deines Vaters tiefstes inneres Wesen? Ein Wahn! Ah, ist's ein Wahn, dass sich's schwer atme hier unten? Ein Wahn, dass unsre hochgewachsenen, weissen Goten klein und braun geworden hier unten im Thal? Ist es ein Wahn, dass alles Unheil von jeher von Sueden hergekommen, von diesem weichen, falschen Thal? Woher kommen die Bergstuerze ueber unsre Huetten? von Sueden her. Von wo kommt der giftige Wind, der Mensch und Vieh verdirbt? Von Sueden. Warum stuerzt' mir Kuh und Schaf, wann sie am Suedhang grasen? Warum starb deine Mutter, wie sie das erstemal von unserm Berge nach Bolsanum herabkam, in der schwuelen Stadt? Ein Bruder von dir stieg auch herab, trat in des Koenigs Theoderich Waffenschar zu Ravenna: erstochen haben ihn die Welschen beim Wein. Warum taugt kein Knecht mehr was, der je hier in den Sueden herabstieg, auch nur auf einen Winter? Wo hat unser grosser Held Theoderich das verfluchte Regieren gelernt, mit Steuern und Folter und Kerker und Schreiben? Was haben unsre Vaeter von all' dem gewusst? Von woher kommt aller Trug, alle Unfreiheit, alle Ueppigkeit, alle Unkraft, alle List? Von hier: aus dem Welschthal, aus dem Sueden, wo die Menschen zu Tausenden beisammen nisten, wie unsauber Gewuerm und einer dem andern die Luft vergiftet. Und da kommt mir so einer auf meinen Fels und holt mein frisches Kind herab in dieses Land des Unsegens! Dein Eheherr hat was Gutes und Kl
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