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uesse, unfreiwillige Reise um die Erde, zeitweilige Verwendung in den Kolonien, Aussoehnung mit dem Familienchef, abermaliges Fallen in Ungnade, morganatische Ehe, Scheidung, Schulden, Zeitungsskandale und was so zum Bilde des tollen Prinzen gehoert. Drei Tage hat Hoheit in der Besinnungseinsiedelei zugebracht und mir einen Lebensbericht eingereicht, ueber dem mir die Haare zu Berge gestanden haben, obwohl ich als Arzt und Weltumsegler ja gerade nicht unerfahren und pruede bin. Am Schluss stand: er habe sich eigentlich erschiessen wollen, aber er koenne ja noch mal diese "neue Chose" probieren, ob ihm noch ein bisschen Geschmack am Leben beizubringen sei. Das Leben komme ihm so eklig und wertlos vor wie ein alter schmutziger Kupferdreier, fuer den man keine Zwiebel mehr zu kaufen kriegt. Er gebe sich ganz in meine Hand, wolle alle Arbeit tun und bitte, mit ihm recht rauh zu verfahren; es sei ihm immer am wohlsten gewesen, wenn ihm gelegentlich mal sein hoher Bruder, Landesherr und Familienoberhaupt, ein paar Ohrfeigen angeboten habe. Dann habe er auf Sekunden das Gefuehl gehabt, dass er und sein Leben noch ernst genommen werden koennen. Heissen wolle er Max Piesecke. - "Also, lieber Piesecke", sagte ich in der Sprechstunde zu ihm; "dass Sie ein grosser Lumpenkerl sind, wissen Sie und brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen. Hoechstwahrscheinlich laesst sich mit Ihnen nichts mehr anfangen. Erschiessen werden Sie sich nicht, dazu fehlt Ihnen die Courage. Aber miserabel zugrunde gehen werden Sie! Es wird weh tun, Piesecke; Sie werden die Waende auskratzen, ehe Sie hin sind! Aber, Piesecke, sehen Sie - ich glaube, ungefaellig sind Sie nicht. Sie haben auch noch Sinn fuer Humor. Nun, Piesecke, es waere doch ein kolossaler Witz, wenn aus Ihnen noch mal ein brauchbarer Kerl wuerde! He? Sie muessen selbst darueber lachen! Und fuer mich waere es gut - wegen Ihrer Familie. Also versuchen wir's halt. Gelingt's, freue ich mich; gelingt's nicht, schmeisse ich Sie 'raus!" "Wahrscheinlich werden Sie mich 'rausschmeissen!" sagte Piesecke nachdenklich. "Sie sind ein schlechter Pessimist, Piesecke! Sehen Sie, wenn Sie ein bisschen Philosophie im Leibe haetten, muessten sie wissen: es gibt keinen grimmigeren Spass, als ein Pessimist zu sein und ueber den Pessimismus zu lachen!" "Wie? Bitte, schreiben Sie mir den Satz auf!" "Gern!" Ich schrieb den Satz auf einen Zettel, uebergab ihn Piesecke und sagte: "Stecken Sie sich diese
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