Der in der zweiten Bauperiode hinzugefuegte Turm in verwegener
Uebereckstellung ueber dem letzten Joch des noerdl. Ssch.
_Hochaltar_ ehemals doppelfluegelig, in neugot. Rahmenarchitektur falsch
zusammengesetzt, die interessanten, stilgeschichtlich noch nicht genuegend
gewuerdigten Gemaelde nach 1400, die Holzskulpturen altertuemlicher, aber
nicht notwendig aelter. Fruehester Schnitzaltar Erfurts. -- Im suedl. Ssch.
reiche _Schlusssteine_ mit dem Zeichen _i_ (vgl. Epit. Legat in der
Prediger-K. und Chorstatuen am Dom). -- _Chorstuehle_ um 1325-50 sehr
einfach. -- _Grabmaeler_: in der sog. Saalfeldschen Kapelle suedl. am Chor
Cinna v. Vargula 1370, wohl Deckel einer ehemaligen Tumba; vorzuegliche
Arbeit, die den Stil der Zeit von seiner besten Seite zeigt; Saalfeldsche
Platte, Schmerzensmann mit 6 Portraetfigg.; Margarete v. Mila 1494, dem
Gegenstand nach, Madonna auf der Mondsichel, ein Epit., der technischen
Form nach Grabstein. Am Ende des noerdl. Ssch. Albert v. Beichlingen
{~DAGGER~} 1371, von derselben Hand ("Meister der Barfuesser-K.") wie der Grabstein
der Cinna und gleich vortrefflich, die Auffassung durchaus statuarisch.
Grabstein Berld v. Vitztum 1478. Epit. Balth. Hirschbach 1583 von _H.
Friedemann d. Ae._ Epit. Nacke 1587. Epit. _Mohr_ 1626. -- _Gemaelde_: in der
Saalfeld-Kap. Fluegelaltar A. 15. Jh. -- _Abendmahlskannen_ von _Erasmus
Wagner_ 1621 und _Andr. Joerg_ 1679.
*Regler-K.* (Augustiner-Chorherren) M. 14. Jh. Vom rom. Bau die 2tuermige
WFassade (alt indes nur der suedl. Turm). Ganz schlichte Anlage.
Unvollstaendige Flachdeckbasilika; das noerdl. Ssch. zum Kreuzgang
geschlagen, darueber eine gegen das Hauptschiff sich oeffnende Empore.
Gestreckter platt geschlossener Chor. -- Grosses doppelfluegeliges
_Altarwerk_ um 1480, an dem besonders die gemalten Teile bmkw.; frueher
irrig _Wolgemut_ zugeschrieben; wohl von Erfurter Lokalmeistern (an
Aussentafeln, Innentafeln und Predella drei verschiedene Haende). An der
Aussenwand und sehr verwittert: _Epitaph_ des Heinrich Frimar 1417,
Kreuzigungsgruppe, darunter 2 kleine Adoranten, geleitet von 2 Heiligen.
*Augustiner-K*. (Augustiner-Eremiten; das Kloster M. Luthers). 1289-1325;
1435 das ursp. 1sch. Gebaeude zu einer Basilika mit sehr hohen Ssch.
erweitert, dazu langgestreckter Chor; in allen Teilen Holzdecke. Der
8eckige Turm sitzt ueber einem Pfl., an ihm hoch oben 3 Standbilder, gut,
von einem Nachfolger des _Meisters i._ -- _Kreuzgang_ aus 15. Jh. Ueber
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