attin mich erwaehlen und teilen Thron und Leben...."
Ein schrilles Lachen unterbrach Salomes Rede, hoehnend gellenden Tones
rief Wilhelm Alt: "Bravo! Um Coelibat und sonstige Vorschriften kuemmert
sich der Bischof nicht, er will nur blenden eines einfaeltigen Maedchens
Sinn und Herz! Er schwaetzt von Thron und Fuerstenehren! Haha, das
Throenchen kann wackeln und brechen, ehnder es das Fuerstlein meint! Genug
davon! Mag der Klerus draussen und bei den Bauern im Gebirg es halten,
wie er will, schlimm genug ist's allenthalben, der Bischof aber hat rein
zu leben, wie die Kirche es gebeut! Gattin eines Bischofs, die Welt hat
dergleichen nie gesehen, und Rom wird solchen Hohn zu ahnden wissen! Ich
aber geb' mein Kind nicht preis dem Spott und Hohn der Welt! Ich nicht!
Niemals!"
Grollend verliess Alt die Stube; in Thraenen aufgeloest, ausser sich blieb
Salome allein. Wie mag dies alles enden! Und eine Frage tauchte in dem
Maedchen auf, tiefbewegend, ringend nach der Antwort: Welches Gefuehl hegt
das Herz fuer Wolf Dietrich? Ist es Liebe? "Ich weiss es nicht!" fluesterte
Salome, "ich bin ihm gut trotz der Gewaltthat, die meinen Ruf
geschaendet! O Gott, hilf mir das Rechte erkennen, zeig' mir den Weg, den
ich zu gehen habe!"
Salome ward maehlich ruhiger, doch Klarheit fuer ihr Beginnen fand sie
nicht; je mehr sie darueber nachdachte, desto verworrener wurden die
Gedanken, in welchen Licht und Schatten kunterbunt wechselten. Bald sah
sie sich an des Fuersten Seite von Glanz und Reichtum umgeben, als
Salzburgs Gebieterin, deren leiseste Wuensche in demuetiger Eile Erfuellung
fanden, einflussreich, den Fuersten beglueckend, wirkend zum Wohle des
Landes und Volkes,--und ploetzlich tauchen schwarze Schatten auf, das
Auge sieht den verlassenen, tiefgebeugten Vater sterbend, das Ohr hoert
seine Flueche, das Herz krampft sich zusammen. Salome stoehnte vor
Schmerzen.
Frueh daemmerte es an diesem Tage; draussen wirbelte ununterbrochen Schnee
herab zur stillen Stadt, die der Nachwinter fest in seinem Banne hielt.
Vater Alt hielt sich laenger denn sonst in den Geschaeftsraeumen auf, er
schien Salome meiden zu wollen.
Der Einsamkeit und Stille dankte das Maedchen, Salome scheute sich, Licht
zu machen; nur heute nicht mehr vor Menschen treten muessen. Was aber
wird der Morgen, was werden die naechsten Tage bringen? Soll ein "nein"
den Wirren ein wohlthaetig Ende machen? Und wenn des Fuersten Antrag
abgelehnt ist, wird je der strenge
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