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ngt sich ihm auch hier auf. Er fuehlt Mut zum Leben und zum Sterben, wie sein Faust. Am 15. Oktober aber berichtet bereits Boie: "Sein Dr. Faust ist fast fertig und scheint mir das Groesste und Eigentuemlichste von allem." Bald danach haelt er wieder Einkehr in sich, wie spaeter seine Iphigenie in der hoechsten Gefahr[208]: "Ich lag zeither stumm in mich gekehrt und ahndete in meiner Seele auf und nieder, ob eine Kraft in mir laege, all das zu tragen, was das eherne Schicksal kuenftig noch mir und den meinigen zugedacht hat; ob ich einen Fels faende, wohin ich im letzten Notfall mich mit meiner Habe fluechtete[209]." Das Schicksal kam ihm am Ende des Jahres von selbst zu Huelfe. Seit dem 11. Dezember 1774 richtete sich sein Blick mehr und mehr nach Weimar. Sollte es ihm gelingen, aus seiner kleinen Welt hinauszukommen in eine groessere? Ueber die Sprache der ersten Hauptmasse kann hier im einzelnen nicht abgehandelt werden; im allgemeinen ist es, da sie grossenteils ein unmittelbarer lyrischer Erguss gegenwaertiger Gefuehle Fausts ist, auch die Sprache lebendiger Empfindung, wie sie sich besonders in der Frankfurter Zeit unter dem Einfluss von Klopstocks und Herders Empfindungssprache entwickelte und ihren Hoehepunkt in Werthers Leiden erreichte: Sie ist reich an bestimmten Wendungen, Lieblingsausdruecken, Attributen, durch deren Gebrauch sie ihr eigentuemliches, selbst formelhaftes Gepraege erhaelt. Hier sei nur auf einzelne Eigentuemlichkeiten hingewiesen, die grade fuer die Entstehungszeit der ersten Scenen bemerkenswert sind. Es ist dies die Anwendung des Woertchens "all" in unflektierter Form, das grade in Werthers Leiden in ueberreichem Masse angebracht ist. Goethe hat es hier wie dort bei der ersten Herausgabe seiner Werke teils getilgt, teils durch die flektierte Form oder anderswie ersetzt. Sechsmal hat es der Dichter im Anfang des Faust verwertet: V. 17 = 370 "all Freud", spaeter "alle Freud'"--V. 43 = 396 "von all dem Wissensqualm" (von allem).--V. 49 = 402 "von all dem Buecherhauf" (mit [von] diesem Buecherhauf). V. 61 = 414 besonders charakteristisch: "statt all der lebenden Natur" (statt der lebendigen Natur).--V. 82 = 435 "all das innere Toben" (das i. T.)--V. 112 = 462 "All Erden Weh und all ihr Glueck" (der Erde Weh, der Erde Glueck). Erwaehnenswert ist auch das Zeitwort "erwuehlen" in V. 127 = 479. Das zusammengesetzte Wort kommt in uebertragener Bedeutung nur hier beim jungen Goethe vor[210]. Das e
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