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nscheinenden Uebertreibungen in den Versen 285 ff. und 324; ebenso wenig darf es befremden, dass Mephistopheles manchmal aus seiner Rolle faellt, so z.B. wenn er V. 309. 310 allzu offenherzig ueber den Geist der Akademien spricht. Nach alledem ist offenbar schon in dem ersten Teil der Scene eine Satire auf das Professorentum beabsichtigt. Auch hier spricht Mephistopheles im Professorton[317]. Wir muessen daraus unbedingt den Schluss ziehen, dass es in der That Professoren gegeben habe, die in solch gemein-frivoler Weise zu ihren Studenten sprachen und Logis und Mittagstisch fuer wichtiger hielten als das Studium. Dass eine Satire in diesem Sinne beabsichtigt ist, zeigt uns deutlich des Studenten Benehmen. Er will etwas ganz anderes hoeren als Belehrungen ueber jene Dinge, auf die der Professor ein solches Gewicht legt. So geht er V. 268 ueberhaupt nicht auf die Frage nach dem Logis ein, sondern bringt vor, was ihm am Herzen liegt, seine sittliche und geistige Ausbildung. Allein mit Gewalt kommt der Professor, ohne auch nur im geringsten jenes bewegliche Bitten zu beachten, auf sein Thema zurueck. Der Student unterdrueckt auch sein Unbehagen ueber das, was er wider Willen anhoeren muss, nicht (vergl. V. 291 u. 303 f.). Als nun aber der Professor zu einem aehnlichen Thema, zur Bestellung des Mittagtisches uebergehen will, wird er abermals von ihm an das Wichtigere, des Geists Erweiterung, gemahnt. Allein er laesst sich nicht beirren und fuehrt auch dieses Hauptstueck in derselben Weise zu Ende. Jedoch ist es hier _Mephistopheles_, der mit feinerem, ueberlegenem Spotte den immer dringender werdenden Neuling abwehrt. Zum dritten Male endlich erinnert ihn der Schueler darauf an das, was ihm Herzensbeduerfnis ist, eine Anleitung zu erhalten auf den verworrenen Pfaden der Wissenschaft. Jetzt erst stellt der Professor, indem er sich bezeichnender Weise das Ansehen gibt als habe er sich ueber das Wesentliche nun ausgesprochen und halte die Unterhaltung fuer beendet[318], die Frage nach der Fakultaet. Eine satirische Absicht ist also jedenfalls vorhanden. Der Dichter traegt nicht etwa aus jugendlich naiver Freude an solchen Scherzen diese Derbheiten vor, sondern verbindet damit einen bestimmten Zweck. E. Schmidt nimmt daher einen verkehrten Standpunkt ein, wenn er sich abfaellig ueber diesen Teil aeussert, von unreifem Geplauder spricht und anzudeuten scheint, dass es fuer die Leipziger Zeit des Dichters gerade gut genug sei[3
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