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gt, denkt er nur noch daran, dass er gewuerdigt worden ist, den Geist zu schauen, dass bei der Erscheinung, wenn er sie auch nicht voellig fassen konnte, ihm doch eine Fuelle von Erschautem zu Teil geworden ist. Daher fuehlt er sich auch, da Wagner sich naht, noch tiefer niedergedrueckt wie durch des Geists Erscheinen[183]. Keineswegs ergreift ihn das Gefuehl der Ueberlegenheit ueber ihn, sondern nur das, dass er durch ihn wieder zum Kleinlichsten und Beschraenktesten der Menschennatur herabgezogen werde in einem Augenblicke da er sich in der Fuelle dessen, was er gesehen hatte, zu verlieren sehnte. Mit Recht konnte daher auch Faust die Erscheinung des Erdgeistes als sein hoechstes Glueck bezeichnen[184], vor allem aber wegen des danach erfolgenden Bundes mit dem Teufel. Der Widerwille des Dichters gegen diese ihm von der Sage gebotene Weiterfuehrung des Dramas drueckt sich aufs deutlichste in dieser bereits im Fragment mit V. 166 = 519 vorgenommenen Aenderung aus[185]. Die Wendung des Motivs dahin, dass sich Faust an Wagners Kleinheit[186] aufrichtet, gehoert der Ausgabe von 1808 an. Der Uebergang aber von der alten zur neuen Fassung dieses Motivs ist noch deutlich. Das urspruengliche Gefuehl bricht durch in den Versen (606 f.): Darf eine solche Menschenstimme hier. Wo Geisterfuelle mich umgab, ertoenen? Danach folgt der Uebergang zu dem neuen, worauf sich dann das weitere aufbaut: Doch ach fuer diesmal dank ich dir, Dem Aermlichsten von allen Erdensoehnen. Die Entstehungszeit des ersten Monologs und der Erdgeistscene. Wann sind nun der erste Monolog und die Erdgeistscene gedichtet? Diese Frage darf jetzt, da ihre Einheit erwiesen ist, fuer die ganze erste Hauptmasse gestellt werden. Denn gerade das, was man als sich widersprechend nachweisen wollte, deutet auf die innere Einheit im Geiste des Dichters hin. "In der Poesie gibt es keine Widersprueche"[187]. Wie sich fuer den Schoepfer in der von ihm geschaffenen Welt nichts widerspricht, so auch im Geiste des Dichters. In ihn sich zu versetzen, ihn zu erkennen, ist die Aufgabe des, der seine Werke verstehen will. In dem Dichter, in dem, was er gelebt, empfunden, erschaut, geahnt, ersehnt hat, liegt auch der Schluessel fuer das Verstaendnis seiner Dichtung. In dem ersten Monolog und der Erdgeistscene ist keine Zeile, die der junge Goethe nicht erlebt haette, die nicht aus seinem lebendigen Gefuehle geflossen waere, natuerlich auch keine s
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