FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38  
39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   >>   >|  
llerdings mit dem fruehen Aufbruch, wie sie's nannten, gar nicht zufrieden, und Steinert besonders verlangte noch einige Lieblings- Trink- und Weinlieder, die kein Mensch weiter kannte, der alte Mann schuettelte aber mit dem Kopf und meinte es sei genug, sein Junge wuerde ihm sonst krank und koennte nicht mehr pfeifen, und der Ertrag der Sammlung fiel dabei ueber alles Erwarten reich und guenstig aus. Auswanderer, vorzueglich die in den Hotels wohnenden, haben meist immer noch eine Menge "deutsches Geld" in den Taschen, das sie, wie sie sagen "doch nicht mit auf das Schiff nehmen koennen" und sind gewoehnlich sehr freigebig mit dieser kleinen Muenze, so lange sie eben dauert. Sehr zu ihrem Erstaunen muessen sie dann aber auch freilich nicht selten schon eingewechseltes amerikanisches Geld wieder "in den Markt" bringen, und die ewige Klage ist nachher "oh die theueren Seestaedte." "Von woher seid Ihr denn, Alter?" frug ihn jetzt Steinert, der, noch am sparsamsten, nur einige Grote auf den Teller geworfen hatte -- "doch nicht aus Bremen?" "Gott der Gerechte, nein!" laechelte der Gefragte, mit einem fluechtigen aber zufriedenen Blick den Haufen eingesammelter Muenzen, unter denen sich nicht ein einziges Kupferstueck befand, ueberfliegend -- "bin ich doch von Bromberg." "Von Bromberg? Donnerwetter das ist weit" sagte der Weinreisende -- "und was thut Ihr hier in Bremen?" "Was wir in Bremen thun?" frug der Jude, die Augenbrauen in die Hoehe ziehend -- "Gottes Wunder was thun _Sie_ in Bremen?" "Ei _wir_ wollen auswandern, Alter" lachte der Reisende, einen vergnuegten Blick im Kreis herumwerfend. "Als ich aach nicht hierbleiben mag, werd' ich aach auswandern" erwiederte aber der Israelit, die Schultern in die Hoehe ziehend. "Was? -- auch auswandern?" riefen aber viele der Umstehenden wie aus einem Mund. "Na?" -- sagte aber der Jude, sich erstaunt im Kreise umsehend -- "ist's etwa wohl zu hibsch hier fuer uns Jueden, heh? wer sollen uns wohl glicklich schaetze, dass mer derfe unsere Steuern zahle und nachher getreten werden wie die Hunde?" "Aber wo geht Ihr hin?" rief Einer der Umstehenden, "nach New-York?" Der Alte schuettelte mit dem Kopf. "Nach New-Orleans." "Und mit welchem Schiff?" rief Steinert schnell. "Mit der Haidschnucke." "Hurrah der Alte soll leben" jubelten aber die Passagiere der Haidschnucke um ihn her -- "das ist praechtig, das ist ein Reisegefaehrte der uns die Zeit vertreiben
PREV.   NEXT  
|<   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38  
39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   >>   >|  



Top keywords:

Bremen

 

auswandern

 

Steinert

 

ziehend

 

Umstehenden

 
nachher
 

Schiff

 

Bromberg

 
schuettelte
 

einige


Haidschnucke

 

Orleans

 

Augenbrauen

 
welchem
 

schnell

 
wollen
 

lachte

 

Gottes

 
Wunder
 

Hurrah


Kupferstueck

 

befand

 

ueberfliegend

 

einziges

 

Reisegefaehrte

 

vertreiben

 

praechtig

 

Weinreisende

 
jubelten
 

Reisende


Passagiere

 
Donnerwetter
 

hibsch

 

werden

 

Jueden

 

umsehend

 

schaetze

 

Steuern

 

glicklich

 

getreten


sollen

 

Kreise

 

hierbleiben

 
herumwerfend
 

unsere

 

vergnuegten

 
erwiederte
 
erstaunt
 

Israelit

 

Schultern