erung und der Dynastie sehr ergeben sind, damit man in der
freiern Bewegung die Zuegel nicht aus den Haenden verliert,--ebenso wie es
auf der andern Seite jedenfalls richtig und geboten ist, energische oder
gar reactionaire Massregeln stets durch Persoenlichkeiten ausfuehren zu
lassen, welche als liberal bekannt sind, und welche jenen Massregeln das
oeffentliche Vertrauen zu gewinnen im Stande sind. Ich liebe Herrn Rouher
nicht, wie Eurer Majestaet bekannt," sprach er weiter, "dennoch glaube
ich, dass er der richtige Mann gewesen waere, um die freiere Bewegung zu
inauguriren, welche Eure Majestaet dem Staatsleben haben geben
wollen.--Ebenso wie Herr Ollivier," fuegte er mit leichtem Laecheln hinzu,
"ganz der Mann sein wuerde, um etwa nothwendig werdende strenge Massregeln
durch ihn durchfuehren zu lassen."
Der Kaiser hatte mit aeusserster Aufmerksamkeit zugehoert.
"Sie haben Recht, Sie haben vollkommen Recht," sagte er. "Ich habe auch
darin wieder einen Fehler gemacht. So wie man Concessionen macht,
betritt man eine schiefe Ebene, und es gehoeren starke Kraefte dazu, um
dem zu schnellen Hingleiten nach der abschuessigen Bahn sich entgegen zu
stemmen.--Die Maenner aber, in deren Haenden gegenwaertig die Gewalt der
Regierung liegt, haben diese Kraefte nicht.
"Sie meinen also," fuhr er fort, "dass um die freieren Grundsaetze ohne
Schaden fuer die Nationalitaet in das oeffentliche Leben hineinwachsen zu
lassen--"
"Andere Maenner noethig sind," fiel Drouyn de L'huys ein, "und zwar
Maenner, welche die oeffentliche Bewegung beherrschen, nicht aber ihr
folgen."
"Was meinen Sie," sagte der Kaiser schnell, "zu dem Plebiscit, um den
neuen Institutionen des placet de suffrage universel zu geben und damit
auch dem Kaiserreich von Neuem die Basis eines wiederholten
Vertrauensvotums des ganzen Volkes zu schaffen? Man koennte dadurch mit
einem Schlage einen Schwerpunkt aus dem parlamentarischen Parteitreiben
herausnehmen, welches jetzt nur zu sehr der Mittelpunkt des oeffentlichen
Lebens geworden ist."
Drouyn de L'huys blickte ein wenig erstaunt in die lebhaft erregten Zuege
des Kaisers.
"Und Sire," fragte er, "wie wuerde sich Graf Daru, wie wuerde sich Herr
Buffet zu einer solchen Wiederholung des suffrage universel stellen?"
"Das weiss ich nicht," sagte der Kaiser. "Doch," fuhr er achselzuckend
fort, "liegt mir an dem Vertrauensvotum der franzoesischen Nation mehr
als an Daru und Buffet."
Drouyn de L'huys neigte m
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