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eussersten Muehe die Wolken des Misstrauens vom politischen Horizont verscheucht habe, so werden sie bald hier, bald dort immer wieder hervorgerufen durch die Organe, welche meine Absichten und Plaene nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Da wird nun durch eine rein persoenliche Demonstration des Grafen Ingelheim wieder das muehsam aufrecht erhaltene gute Verhaeltniss mit Preussen getruebt, und man wird in Berlin nicht ganz Unrecht haben, denn fuer eine solche Handlung des offiziellen Vertreters Oesterreichs hat man eine gewisse Berechtigung, mich verantwortlich zu machen.--Ich habe lange Bedenken gehabt," fuhr er fort, "Ingelheim wieder in Aktivitaet zu setzen. Er ist ein braver Mann, aber das genuegt nicht, um ein guter Diplomat zu sein, und vor Allem ist er vollstaendig in den Haenden der Ultramontanen.--Doch," fuhr er fort, "die Sache ist mir nach Preussen hin noch weniger unangenehm, als fuer die Beziehungen zu Baiern selbst. Der Koenig Ludwig wird auf's Tiefste verletzt sein, und doch ist es fuer uns von groesster Wichtigkeit, gerade in Muenchen festen Fuss zu behalten, und das Vertrauen des Koenigs nicht zu verlieren;--bei seinem Charakter kann eine Demonstration wie die des Grafen Ingelheim ihn gerade in ploetzlicher Aufwallung von uns voellig entfremden, und wenn man diese Verhaeltnisse und Stimmungen von Berlin aus richtig benutzt, ihn ganz und gar der norddeutschen Politik in die Arme treiben. "Die Sache ist um so unangenehmer," fuhr er fort, indem er einen kleinen eng betriebenen Bericht von seinem Schreibtisch nahm und den Blick ueber denselben gleiten liess, "als----ich habe da eine merkwuerdige Mittheilung auf privatem Wege erhalten ueber Vorgaenge in der koeniglichen Familie.-- "Sie wissen," sagte er, dass die klerikale Partei ganz besondere Hoffnungen auf den Prinzen Luitpold setzt und stets bemueht ist, demselben einen moeglichst grossen Einfluss auf die Staatsgeschaefte zu sichern. Es soll nun im Schooss der koeniglichen Familie ein Project ernstlich ventilirt sein, den Koenig Ludwig durch einen Regierungsbeschluss unfaehig erklaeren zu lassen. Prinz Otto, der ohne politischen Ehrgeiz ist, soll gegen entsprechende persoenliche Vortheile bereit gewesen sein, schon jetzt auf das Thronrecht ausdruecklich zu verzichten. Im entscheidenden Augenblick habe aber dieser junge Prinz von Gewissensbissen bewegt, der verwittweten Koenigin die ganze Sache eingestanden, und es sei in Folge dessen zu sehr st
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