FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77  
78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   >>   >|  
er bleiben, den Thron von Frankreich noch erhalten koennen." Der Kaiser oeffnete weit die Augen. Ein eigenthuemlich durchdringender Blick fiel auf das ruhige Gesicht des Herrn Drouyn de L'huys. Dann beugte er sich mit einer raschen Bewegung zu ihm hinueber, reichte ihm die Hand und sagte mit sanfter weicher Stimme. "Ich danke Ihnen fuer dieses Wort, ich habe mich nicht getaeuscht, als ich im Vertrauen auf Ihre Freundschaft zu Ihnen kam. Ich habe die Wahrheit gesucht und Sie gaben mir dieselbe, wie es einem wahren Freunde geziemt,--doch," fuhr er fort, "wenn Sie der Meinung sind, dass die in's Schwanken gekommenen inneren Verhaeltnisse wieder befestigt werden muessten, so haben Sie auch gewiss Ihre bestimmte Ansicht darueber, in welcher Weise dies geschehen koennte.--Sie haben mir selbst," fuhr er nach einer kleinen Pause fort, "frueher den Rath gegeben, den kaiserlichen Thron mit liberalen Institutionen, welche in der freien Bewegung des Volkes beruhen, zu umgeben, damit wenn die Vorsehung es will, dass mein Sohn im fruehen Juenglingsalter zur Herrschaft berufen werde, diese Institutionen seinen Thron schuetzend umringen. Sie sehen, dass ich Ihren Rath befolgt habe. Aber," sagte er seufzend, "statt Befriedigung habe ich nur eine immer unzufriedener wachsende Unruhe hervorgerufen." "Weil," fiel Drouyn de L'huys ein, "Eure Majestaet hierbei einen Fehler gemacht haben. Das heisst," schaltete er, sich verneigend ein, "nach meiner unvorgreiflichen Ueberzeugung, welche Sie mir frei auszusprechen befohlen haben--einen Fehler, welcher schon oft in aehnlichen Verhaeltnissen begangen worden ist, und welcher jedesmal verderbliche Folgen gehabt hat." "Und welchen," fragte der Kaiser gespannt, den Arm auf das Knie stuetzend und den Kopf zu Drouyn de L'huys hinueber neigend. "Eure Majestaet haben liberale Institutionen durch liberale Personen einfuehren lassen," erwiderte Drouyn de L'huys, "und zwar durch Personen, welche durchdrungen sind von dem parlamentarischen Doctrinismus, der niemals selbststaendig und fest handelt, sondern immer nach rechts und links hin lauscht, was wohl der leicht beweglichen oeffentlichen Meinung in jedem Augenblick am meisten zusagen moechte. Es ist aber," fuhr er fort, "eine alte Regel der Staatskunst, dass man liberale Institutionen immer durch sehr feste und energische Maenner einfuehren lassen muss, durch Maenner, welche in ihren Grundgesinnungen wesentlich conservativ und vor Allem der Regi
PREV.   NEXT  
|<   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77  
78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   >>   >|  



Top keywords:

Drouyn

 
welche
 
Institutionen
 

liberale

 

welcher

 

Meinung

 

lassen

 

hinueber

 
Personen
 

Maenner


Kaiser
 
Majestaet
 

Bewegung

 

einfuehren

 

Fehler

 

verderbliche

 

gespannt

 
fragte
 

welchen

 

gehabt


Folgen

 
Ueberzeugung
 
gemacht
 

hierbei

 

heisst

 

schaltete

 
hervorgerufen
 

unzufriedener

 

wachsende

 

Unruhe


verneigend

 

meiner

 

aehnlichen

 

Verhaeltnissen

 

begangen

 

worden

 

befohlen

 

unvorgreiflichen

 
auszusprechen
 

jedesmal


Doctrinismus

 

Staatskunst

 

moechte

 
Augenblick
 
meisten
 
zusagen
 

conservativ

 

wesentlich

 

Grundgesinnungen

 

energische