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uermischen Scenen gekommen, welche zur oeffentlichen Kenntniss freilich nur durch eine koenigliche Botschaft gelangt sind, die den Prinzen Luitpold mit seinen Soehnen Ludwig und Leopold bis auf Weiteres vom Erscheinen bei Hofe dispensirt.-- "Die ganze Sache ist etwas mysterioes und fabelhaft," sprach er weiter, "auch die Quelle, aus welcher die Mittheilung an mich gelangt ist, ist nicht absolut zuverlaessig. Dennoch aber ist so viel gewiss, dass die Prinzen mit den Fuehrern der klerikalen particularistischen Opposition in intimen Verbindungen stehen, und dass der Koenig ueber diese Opposition sehr gereizt ist. Wenn gerade in einem solchen Augenblick der Vertreter Oesterreichs in solcher Weise demonstrativ handelt, wie es der Graf Ingelheim gethan hat, so ist das allerdings sehr bedenklich. Wir muessen darauf denken," fuhr er fort, "die Sache unter jeder Bedingung wieder gut zu machen-- "Zunaechst bitte ich Sie, Graf Ingelheim in vertraulicher Weise auf das Bedenkliche seines Verfahrens aufmerksam zu machen. Ich werde weiter darueber nachdenken.--Ich glaube, dass ein anderer Vertreter in Muenchen nothwendig werden wird. Wir koennen doch wahrlich nicht am Muenchener Hof klerikale Politik machen, waehrend wir hier in Oesterreich damit beschaeftigt sind, den Einfluss der roemischen Hierarchie auf die Entwickelung des Staatslebens zu brechen." Der Bureaudiener trat ein und meldete den Herzog von Grammont. Graf Beust erhob sich. "Sie bleiben noch hier im Hause, nicht wahr, lieber Hoffmann?" sagte er. "Vielleicht koennen Sie mir nachher die Depesche an Metternich vorlegen, nachdem ich mit Grammont gesprochen habe." Herr von Hoffmann verneigte sich. Unmittelbar, nachdem er das Cabinet verlassen, trat der franzoesische Botschafter ein. Der Herzog von Grammont war ruhig und laechelnd wie immer. Sein feines, fast zierlich geschnittenes Gesicht mit den dunklen, vornehm gleichgueltig blickenden Augen, dem kleinen Mund und dem auswaerts gedrehten Schnurrbart trug den Ausdruck unzerstoerbarer Freundlichkeit und Hoeflichkeit.--In etwas steif-militairischer Haltung, welche dessen ungeachtet nicht ohne Anmuth war, naeherte er sich dem Reichskanzler, der ihm mit offener Herzlichkeit die Hand reichte, und liess sich neben dem Schreibtisch nieder. "Erlauben Sie zunaechst, mein lieber Herzog," sagte Graf Beust, "dass ich Ihnen mein aufrichtiges Bedauern ausspreche ueber die unruhigen Bewegungen, welche in Paris stattgefunde
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