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Europa ausbraeche, wuerde die Leitung der oesterreichischen Angelegenheiten vorzugsweise in die Haende Ungarns legen, denn die militairische Kraft Oesterreichs liegt in Ungarn, und um einer grossen politischen Action diese Kraft zu sichern, wuerden die Forderungen dort sehr weit gehen.--Es bereitet sich Etwas in Frankreich vor, Napoleon wird alt und schwach, er scheint die Zuegel aus den Haenden zu verlieren und die verschiedenartigsten und unberechenbaren Factoren treiben dort ihr Spiel-- --"da ist wieder," fuhr er, den Bericht, welchen er in der Hand hielt, durchblaetternd fort, "dieser General Tuerr mit seiner Coalitionsidee im Gange, und es scheint in der That, dass Napoleon oder Diejenigen, welche seinen schwachen Willen in diesem Augenblick lenken, hinter der unruhigen Thaetigkeit dieses Generals steht.--Diese unzuenftigen Politiker," sagte er, tief aufseufzend, "welche es nicht unterlassen koennen, von Zeit zu Zeit mit uebereifrigen Haenden in das seine Gewebe der politischen Faeden einzugreifen, sind in der That ein Kreuz fuer die wahre Staatskunst, welche nach vernuenftigen Plaenen ihre Ziele verfolgt. Sie koennen es niemals abwarten, die Dinge reif werden zu lassen und wollen vorzeitige Fruechte von den halb angewachsen Baeumen pfluecken." Er ging langsam zu seinem Schreibtisch zurueck und setzte sich in den einfachen Lehnstuhl, welcher vor demselben stand. "Die Idee einer innigen Annaeherung zwischen Frankreich, Oesterreich und Italien ist ja gut und vortrefflich, und ich habe stets die Nothwendigkeit betont, in eine franzoesische Alliance, wenn sie wirksam sein soll, Italien mit aufzunehmen.--Oesterreich koennte einer solchen Combination, welche uns eine feste Stellung in Europa wieder geben wuerde, Opfer bringen. Ich arbeite mit Eifer daran, die guten Beziehungen mit Italien zu pflegen und Vergessenheit alles Geschehenen zur Grundlage fuer die Verhaeltnisse der Zukunft zu machen. Aber man muss nur nicht glauben, dass die Herstellung einer Alliance aus so heterogenen Mitteln, mit so verschiedenartigen Elementen ein Werk des Augenblicks ist. Da faellt dieser General Tuerr mit dem Saebel in die Diplomatie hinein und will alle diese so schwierigen Fragen in drei oder vier Punkten eines Vertrages zusammenfassen, und dann sofort mit vereinten Kraeften in's Feld ruecken, um vielleicht von Neuem in einer uebereilten Action Alles das auf's Spiel zu setzen, was uns aus den schweren Unfaellen von 1866 noch uebrig
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