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te. Die sueddeutschen Staaten sind schwankend und haltlos, dabei militairisch kaum geruestet und bei uns in Oesterreich--Sie wissen, Herr Herzog, mit welchen innern Schwierigkeiten wir zu kaempfen haben, und wie unendlich langsam aus financiellen Gruenden schon die Reorganisation unserer Armee vorschreitet. Wir haben neben uns Russland, dem wir nicht gewachsen sind--" "Dem Sie aber doch," fiel der Herzog von Grammont ein, "zweifellos die Spitze zu bieten im Stande waeren, wenn nicht nur Ihre italienischen Grenzen vollkommen frei wuerden, sondern wenn wie der proponirte Tractat bestimmt, Italien fuer den Fall der russischen Intervention seine active militairische Huelfe verspricht." "Wenn ich auch," sprach Herr von Beust in einem Ton, als discutire er eine ihm der Zeit und dem Inhalt nach voellig fern liegende Frage, "wenn ich auch annehme, dass jene Versprechen im entscheidenden Augenblick wirklich gehalten wuerden, wofuer--ich muss es wiederholen--immer schwer eine Garantie gefunden werden zu koennen scheint, so glaube ich doch nicht, dass Oesterreich im Stande ist, selbst mit der Huelfe Italiens einen Kampf mit Russland und die Aussicht auf eine spaetere unversoehnliche Feindschaft Preussens und Deutschlands auf sich zu nehmen. Fuer den Fall, dass diese neu erstandene gewaltige Militairmacht aus diesem Conflict siegreich hervorgehen sollte--" "Siegreich hervorgehen?" rief der Herzog von Grammont mit dem Ton eines naiven Erstaunens, indem er seinen kleinen Schnurrbart emporkraeuselte,--"siegreich hervorgehen aus einem Kampf mit Frankreich!?--ich bin zu sehr Franzose," fuhr er fort, "um an eine solche Moeglichkeit auch nur einen Augenblick zu glauben." "Sie muessen mir verzeihen," sagte Graf Beust mit einer seinen Nuance kaum bemerkbarer Ironie in seiner Stimme, "wenn ich mich in diesem Augenblick mehr an den Geist des Staatsmanns und Diplomaten als an das Nationalgefuehl des franzoesischen Edelmanns wende.--Eine kluge Politik muss sich stets auch durch Erwaegung der moeglich unguenstigen Chancen bestimmen lassen.--Doch," fuhr er abbrechend fort, "diese Discussion fuehrt uns auf ein Gebiet, das ich, wie ich glaube, heute zu betreten noch keinen Grund habe. Ich bitte Sie, mir zunaechst mit derselben Aufrichtigkeit, mit welcher ich mich Ihnen gegenueber ausgesprochen habe, eine Frage zu beantworten:--Glauben Sie, dass es aus irgend welchem Grunde in den Absichten des Kaisers liegen koenne, wirklich in kurzer Zeit
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