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praech der beiden alten Herren wurde durch den Eintritt der Baronin von Rantow unterbrochen, einer Dame von hoher und trotz ihrer starken Fuelle noch schlanken und elastischen Gestalt mit einem vornehm geschnittenen Gesicht von freundlich heiterm Ausdruck, das die Spuren frueherer grosser Schoenheit zeigte. Die Dame begruesste den Oberstlieutenant, der ihr mit einer etwas altmodischen Hoeflichkeit die Hand kuesste, herzlich und nahm auf einem breiten Divan vor dem Tisch Platz, auf welchem ein Diener in eleganter Hauslivree das Theegeschirr aufstellte. "Die Wagen fangen bereits an vorzufahren," sagte Frau von Rantow, "es wird eine sehr grosse Gesellschaft sich ueber uns bei dem Herrn Commerzienrath Cohnheim versammeln. Es scheint," fuhr sie mit einem leichten Laecheln fort, "dass man Alles aufgeboten hat, um ein recht grossartiges Fest zu geben." "Wir werden die Nacht recht gestoert werden," sagte der Baron, "von dem Laerm ueber unsern Koepfen. Nun," fuegte er achselzuckend hinzu, "das ist immer noch besser, als wenn wir haetten hingehen muessen. Ich bin einen ganzen Tag," fuhr er zum Oberstlieutenant gewendet fort, "zu Hause geblieben, um mein Unwohlsein recht natuerlich vorzustellen, damit ich nicht genoethigt bin diese Gesellschaft zu besuchen, in der man sich zwischen emporgekommenen Boersenspeculanten und einzelnen heruntergekommenen Mitgliedern der guten Gesellschaft befindet." "Und darum," fragte der Oberstlieutenant erstaunt, "legtest Du Dir einen Tag Hausarrest auf? Warum lehntest Du denn nicht einfach die Einladung der Leute ab? Du hast doch wahrhaftig keine Ruecksichten auf sie zu nehmen." "Doch, mein lieber Freund," erwiderte Herr von Rantow, "ich habe sogar recht grosse Ruecksichten auf diesen Herrn Commerzienrath Cohnheim zu nehmen. Er ist gerade Derjenige, der mir meine Consortien zusammenbringen soll, und der mit grossem Eifer dabei ist, mir diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Ich darf ihn also in keiner Weise verletzen, ich nehme auch fortwaehrend die aeusserste Ruecksicht auf ihn,--doch mich in diese Gesellschaft hineinzubegeben, das ist etwas zu viel verlangt. In kleinen Kreisen bin ich schon bei ihm gewesen, ich will ihn auch gern bei mir sehen, ja, ich habe sogar Nichts dagegen," fuhr er laechelnd fort, "dass mein Sohn dem Fraeulein Cohnheim den Hof macht, was er ausserdem sehr gern thut, denn die Tochter des Herrn Commerzienraths ist wirklich von einer wunderbaren Schoenheit, dabei
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