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ulter, welcher seine Salons betrat und vielleicht im Stillen die Hoffnung hegte, dass der reiche Commerzienrath ihm eines Tages eins seiner Werke abnehmen werde. Die Saele waren schon stark gefuellt, Lakaien in reich gallonirten Livreen praesentirten den Thee und jenes dumpfe Gesumme fluesternder Stimmen, welches sich stets beim ersten Beginn grosser Gesellschaften vernehmen laesst erfuellte die Raeume. Die Thueren des ersten Salons, welche seit einiger Zeit geschlossen geblieben waren, oeffneten sich abermals, und der Commerzienrath ging rasch den zwei jungen Leuten entgegen, welche neben einander eintraten. Es war der junge Baron von Rantow und der Lieutenant von Buechenfeld, der Sohn des Oberstlieutenants, welcher in der Parterrewohnung desselben Hauses am Theetisch seines Freundes sass. Der Referendar von Rantow hatte entschiedene Aehnlichkeit mit seinem Vater. Sein Gesicht war huebsch, vornehm, aristokratisch geschnitten und anziehend durch die frische jugendliche Gesundheit und durch das wohlwollende, gutmuethige und freundliche Laecheln, welches auf demselben lag. Doch hatten seine hellen klaren Augen denselben etwas gleichgueltigen oberflaechlichen Blick wie diejenigen seines Vaters. In seinem Laecheln lag ein Zug hochmuetigen Selbstbewusstseins, der ohne jene Beimischung von Gutmuetigkeit und Herzlichkeit beinahe haette unangenehm beruehren koennen. Die ganze Haltung des mit aeusserster Eleganz und hoechster Einfachheit gekleideten jungen Mannes zeigte vornehme und leichte Sicherheit. Er betrat die Gesellschaftsraeume des Commerzienraths mit einer Miene, aus welcher ein wenig von dem Bewusstsein hervorschimmerte, dass er durch sein Erscheinen in diesem Hause mehr Ehre gebe, als empfange. In der einfachen Uniform eines Linien-Infanterieregiments erschien, durch das schnelle Vorschreiten des Herrn von Rantow einen Schritt zurueckbleibend, der Lieutenant von Buechenfeld. Der junge Mann war hoch und schlank gewachsen, seine Haltung war fest und ritterlich, fast etwas starr, und die Zuege seines magern, scharf geschnittenen bleichen Gesichts zeigten maennliche Kraft, Muth und Entschlossenheit, doch dabei auch eine stolze, fast feindlich abwehrende Verschlossenheit. Auf der Oberlippe seines schoen geformten, fest zusammengepressten Mundes kraeuselte sich ein leichter blonder Schnurrbart. Seine hellen grauen Augen blickten so ernst und liessen aus ihrem eigentuemlichen Glanz eine solche Tiefe hervorleuchte
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