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er Macht gegenueber unsere Stellung zu behaupten." Drouyn de L'huys neigte betaetigend das Haupt. "Ich erinnere mich, Sire," sagte er, "dass jene Ansicht, welche auch heute noch die meinige ist, damals unausfuehrbar war, weil Eurer Majestaet Marschaelle erklaerten, dass eine militairische Action in jenem Augenblick unmoeglich oder hoechst bedenklich sei. Ich bin auch heute noch der Ansicht," fuhr er mit fester Stimme fort, "dass damals eine wirklich militairische Action garnicht moeglich geworden waere, dass die franzoesischen Fahnen am Rhein allein genuegt haetten, um unmittelbare Annahme der Bedingungen zu erwirken, welche man spaeter, nachdem der Frieden von Prag geschlossen war, so schnoede zurueckgewiesen hat." "Sie sind damals," sprach der Kaiser mit sanfter trauriger Stimme, "von den Geschaeften zurueckgetreten, weil ich Ihrer Ansicht nicht beipflichten konnte. Sie zuernen mir, vielleicht haben Sie Recht--vielleicht habe ich damals Unrecht gehabt."-- "Ich wage nicht, Eurer Majestaet Handlungen zu beurtheilen," erwiderte Drouyn de L'huys, "und erlaube mir nicht Eurer Majestaet zu zuernen, weil Sie nach Ihrem eigenen Ermessen Frankreich regieren, aber Eure Majestaet wissen auch, dass ich nur dann Ihr Minister sein kann, wenn die Politik, die Sie befehlen, meiner eigenen Ueberzeugung entspricht. Dass ich mich damals zurueckgezogen habe, dass ich mich seither von dem politischen Leben vollkommen fern halte, werden Eure Majestaet natuerlich finden und mir deshalb Ihre Gnade und Ihr Vertrauen nicht entziehen." "Wie wenig mein Vertrauen zu Ihnen erschuettert ist," sagte Napoleon, "sehen Sie daraus, dass ich in diesem Augenblick zu Ihnen komme, um Ihren Rath zu hoeren,--den Rath eines Freundes, eines bewaehrten Freundes, eines der wenigen Freunde, die mir noch bleiben," sagte er tief seufzend--"denn ich habe viel verloren." "Mein Rath, Sire," erwiderte Drouyn de L'huys, "wenn Eure Majestaet auf denselben Werth legen, wird Ihnen in jedem Augenblick zu Gebote stehen, und der Privatmann wird Ihnen mit derselben Ergebenheit und Aufrichtigkeit die Wahrheit oder das, was er fuer die Wahrheit haelt, sagen, als es Ihr Minister gethan hat." "Irgend ein grosser Staatsmann," sagte der Kaiser, immerfort in die Flammen des Kamins blickend, "ich glaube Metternich--sagt, einen Fehler machen sei nicht so schlimm, als einen gemachten Fehler nicht verbessern. Nun wohl," fuhr er fort, sich mit verbindlichem Laecheln zu Drouyn
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