FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141  
142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   >>   >|  
s verdorbenen Grafen Kloeker gewohnt und in dem nunmehr Arthur eingezogen war. Sie fragte den ihr auf dem Flur entgegentretenden Diener nach ihrer Schwaegerin. Er erklaerte hoeflich beflissen, dass sie im Garten sei oder sich ins Dorf begeben habe. Er wolle eilig nachforschen. Nachdem er sich entfernt hatte, trat Margarete zunaechst auf die Veranda, dann aber ins Wohngemach, schaute sich, wie am Vormittag, als Arthur sie ueberrascht hatte, nach allem um. Dann ging sie gedankenlos, ihrem Impulse folgend, in das daneben befindliche, von Ileisa vorzugsweise bewohnte Kabinett. Auf der anderen Seite befand sich ein aehnliches, von Arthur ausschliesslich benutztes Arbeitszimmer. Hier fand Margarete auf Ileisas Schreibtisch eine Art von Gedenkbuch mit beschriebenen Blaettern, und las--gegen ihren Willen angezogen--was Ileisa dort angezeichnet hatte. Und so ergriff sie das, was sie fand, dass sie unwillkuerlich in einen nebenan gehenden Sessel zuruecksank und sich--den Gedanken unterdrueckend, dass sie etwas that, wozu ihr das Recht fehlte--voellig in die Lektuere vertiefte. Es hiess da: "Alle _Vorstellungen_ ueber Glueck sind ausnahmslos unzutreffend. Nur die Erfahrungen koennen uns ueber dessen Einzelwesen belehren. "Einer denkt, er werde mit dem Haupt in den Himmel hineinragen, wenn er seiner Nahrungssorgen entrueckt werde, und wird ihm in Fuelle, was er vom Schoepfer erflehte, schreit er nach dem Wechsel zwischen Entbehrung und Genuss! "Zum Glueck gehoeren moeglichste Unabhaengigkeit von anderen, und die Saettigungen, die unsere 'Herzen' und Gemueter beduerfen. "Ich bin eine Sklavin geworden, die ich dachte, ich wuerde alle Fesseln abstreifen. Und mich hungert foermlich nach Liebe! "Waeren nicht zwei Menschen: meine edle Tante und Margarete, wuerde ich vielleicht schon ins Wasser gesprungen sein. "Es fliesst so lockend jenseits der Wiese vorueber. So tief ist der Au, so rein ist sein Wasser. Da ruht's sich sicher gut. Ich bin so todestraurig, so verzagt, so grenzenlos unbefriedigt. Wer hilft mir--?" Als eben Margarete noch weiter lesen wollte, vernahm sie nebenan Geraeusch von Schritten, scheuchte infolgedessen hastig empor, warf sich eilig in einen Sessel, der in einem nach dem Garten schauenden Erkerausbau stand, und griff nach einem, auf einem kleinen Tisch liegenden Buch. Im naechsten Moment stand Ileisa vor ihr. Aber ein Schreck ergriff Margarete, als sie Ileisa anblickte. Diese aber
PREV.   NEXT  
|<   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141  
142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   >>   >|  



Top keywords:

Margarete

 

Ileisa

 
Arthur
 

anderen

 
nebenan
 

wuerde

 
Wasser
 

ergriff

 
Sessel
 

Glueck


Garten

 
foermlich
 

Waeren

 
dachte
 
hungert
 

nunmehr

 

abstreifen

 

Fesseln

 

gewohnt

 

gesprungen


Kloeker
 

fliesst

 
vielleicht
 
Menschen
 

eingezogen

 
Sklavin
 

Wechsel

 

schreit

 

zwischen

 
Entbehrung

Genuss
 

erflehte

 
Schoepfer
 

Fuelle

 

gehoeren

 
beduerfen
 

lockend

 

Gemueter

 

Herzen

 

moeglichste


Unabhaengigkeit

 

Saettigungen

 

unsere

 

geworden

 

vorueber

 
verdorbenen
 

schauenden

 

Erkerausbau

 

hastig

 
Geraeusch