hr mit Frau von Klamm reichlicher als
sonst gefruehstueckt, das Essen sei ueberhaupt abbestellt worden.
Die gnaedige Frau habe gesagt, dass sie mit dem gnaedigen Herrn in der
Stadt speisen werde. Sie wollten nachher das Theater besuchen. So haetten
sie verstanden.
Klamm nickte. Er wusste nun genug. Seine Frau hatte, wie ersichtlich, die
Gelegenheit benutzt, um sich einmal wieder ein Vergnuegen zu verschaffen,
wie so oft, ohne ihn zu fragen, ihre Plaene gemacht und war trotz seines
Briefes fortgegangen.
Sein Missvergnuegen verstaerkte sich, weil er starken Hunger spuerte und die
Zimmer kalt waren. Er hatte sich grade heute nach den Anstrengungen, die
hinter ihm lagen, auf sein Haus und auf Gemuetlichkeit gefreut. Und zu
haben war natuerlich nichts; und wenn doch, dauerte es sehr lange.
Er beschloss deshalb, nach der Stadt zurueckzukehren, dort sogleich zu
speisen, und seine Frau aufzusuchen. Er nahm an, dass sie Bescheid im
Geschaeft zurueckgelegt hatte.
Er musste sich in die Sachlage finden, so sehr er sich dagegen straeubte.
Schon weil Adelgunde nicht allein abends zurueckkehren konnte, musste er
sich auf den Weg machen.
Sie war mit der Bahn gefahren, statt das eigene Fuhrwerk zu benutzen.--
Waehrend Klamm noch sann, regte sich draussen ein Geraeusch.
Ein Mietswagen fuhr vor, und diesem entstieg--Adelgunde!
Sie war also, da sie ihn nicht gefunden, wieder zurueckgekehrt!
So dachte Klamm, und das freute ihn, das freute ihn sogar so sehr, dass
er Lust hatte, die Droschke zu benutzen, und mit seiner Frau nach
Berlin zu fahren, und dort zu soupieren. Er wusste, dass das ganz in ihrem
Sinne sein werde.
Aber schon war der offenbar schon von ihr vorher abgelohnte Kutscher
wieder abgefahren, schon stand sie vor ihm und stiess in einem hoechst
missmutigen, sehr unfreundlichen Ton heraus.
"Na, das war eine schoene Enttaeuschung--die haettest du mir doch auch
ersparen koennen. Da fahre ich wie in einem Karussel immerfort in der
Runde herum, um nun unverrichteter Sache, hungrig, abgespannt und
veraergert wieder hier anzukommen."
Selbst in dem friedfertigsten und selbstlosesten Menschen wird sich ein
Gefuehl der Entruestung regen, sobald man ihm Vorwuerfe macht, wenn er fuer
seine Handlungsweise ein unbestreitbares Recht besitzt, lediglich Gutes
dabei im Auge hatte.
So sagte er mit stark auflehnender Miene: "Ah--lasse doch Lamentationen,
an denen du selbst schuld bist!
"Ich bin der Genarrte! Ich komm
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