etzlich! Wissen gnaedige Frau das gar nicht?"
Ileisa verneinte. Es bemaechtigte sich ihrer eine starke Spannung. Ein
ahnendes Gefuehl sagte ihr, dass Adelgundens Entfernung mit der
Unterredung in Verbindung stehe, die zwischen ihr und Alfred
stattgefunden hatte.
"Weshalb ist denn Frau von Klamm so ploetzlich abgereist?" warf sie, im
Ton gelassen, hin.
Die Frau machte eine geheimnisvolle Miene.
"Ich weiss es nicht genau. Ich hoerte man, dass sie in der Kueche allerlei
sprachen. Der gnaedige Herr und die gnaedige Frau sollen sich maechtig
erzuernt haben.--Sie bleibt auch in Berlin, er bleibt aber noch hier. Er
kommt gleich; er ist schon unterwegs. Der Jaeger sagte es."
Ileisa haette noch mehr fragen moegen. Aber es widerstand ihr, die
Neugierige zu spielen. Auch beunruhigte sie der Gedanke, dass sie Klamm
begegnen koenne. Sie fertigte deshalb die Frau mit einigen Worten ab und
schlug einen Seitenpfad ein.
Aber nachdem sie kaum fuenfzig Schritt gegangen war, kam Klamm ihr
entgegen.
Er schritt nachdenklich einher und sah Ileisa erst, als sie eben in den
Nebenweg einbiegen wollte.
Beide waren verwirrt, fast bestuerzt. Aber Klamm fasste sich rasch,
lueftete den Hut, und sagte in einem warmen Ton:
"Welch ein abermaliger, gluecklicher Zufall, gnaedige Frau! Wollen Sie
nach Hause? Darf ich Sie begleiten?"
Ileisa haette lieber "nein" gesagt, aber sie fuegte sich, da sie keinen
Ablehnungsgrund fand, und schloss sich Klamm an.
"Ich hoerte eben, dass sich ein Eisenbahnunglueck ereignet hat," nahm
Ileisa das Wort, um das Gespraech gleich auf ein moeglichst unpersoenliches
Gebiet zu leiten.
Klamm nickte und berichtete.
Wie immer war, was geschehen, von dem Berichterstatter stark
uebertrieben; aber es bestaetigte sich, dass Klamm, da keine Notleine im
Coupe gewesen, letzteres geoeffnet und bis zur Maschine geklettert war.
"Das koennen doch auch nur Sie thun," stiess Ileisa unwillkuerlich heraus.
"Ich wuerde es vor Angst nicht wagen. Andere wuerden es auch nicht
versuchen--"
"Das Gefahrvolle liegt doch nur in der Vorstellung," entgegnete Klamm.
"Die Schaffner revidieren doch waehrend der Fahrt die Billete--"
"Ja, die--sie sind's gewohnt," meinte Ileisa.
Fuer Augenblicke stockte das Gespraech. Klamm hatte nichts erwidert, und
die junge Frau war gesenkten Hauptes neben ihm hergeschritten.
Nun aber blieb Klamm stehen, sah sich um, ob er mit Ileisa allein sei,
und sagte:
"Erinnern Sie sich noch, d
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