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en roth wurden und nicht wussten ob sie lachen oder boese werden sollten, mussten sie doch all ihre Herrlichkeiten den Blicken des dankbaren Publikums preisgeben, das mit einem Beifallssturme jedes neue Stueck von Schmuck oder Putz begruesste. Madame Loewenhaupt liess gleich darauf eine von ihren Kisten oeffnen, erklaerte aber dabei von vornherein, sich dergleichen Verhoehnung fuer ihre eigene Person nicht gefallen zu lassen; das machte jedoch das Uebel wo moeglich noch aerger, denn wenn das leichtsinnige Voelkchen des Zwischendecks erst im Anfang gejubelt hatte, so erhob sich jetzt, als das hochrothe Staatskleid, und zuletzt sogar ein Feder- und Blumenbesteckter Hut der kleinen, keineswegs mehr huebschen Frau zum Vorschein kamen, ein wahrer Beifallssturm und solcher Heidenlaerm, dass der Steuermann wirklich nach vorn geschickt wurde, zu sehen ob vielleicht irgend ein Unglueck vorgefallen waere. Madame Loewenhaupt wollte nun allerdings bei diesem Klage ueber die "nichtswuerdige Behandlung" wie sie es nannte, fuehren, und als dieser nicht darauf einging, sich in die "Privatverhaeltnisse" der Passagiere zu mischen, wurde Herr Loewenhaupt selber bei Allem beschworen, was er seiner Frau schuldig sei, diess schaendliche Betragen nicht zu dulden. Herr Loewenhaupt wusste aber auch selber am besten was ihm gut sei; er dachte gar nicht daran Streit mit saemmtlichen Passagieren anzufangen, sondern stand vielmehr seiner Ehehaelfte bei, ihre Sachen rasch aus dem Weg und Gesichtskreis der sie Umlagernden zu bringen -- das Gescheuteste zweifelsohne, was er in diesem Fall zu thun im Stande war. Die Aufmerksamkeit der Passagiere wurde aber auch selbst hiervon abgelenkt, als ein anderes Schauspiel vor ihnen auftauchte. "Ein Handwerksbursch -- ein armer Handwerksbursch!" schrie es von Deck aus, und lauter schallender Jubel begruesste hier einen jungen Burschen, einen Schuhmachergesellen, der sich, als Alle ihre Sachen vorholten, zum Spass seinen "Landrock" herausgesucht, den grossen ausgeschweiften Hut aus der Kiste, den mit schwarzer Waesche ausgestopften Tornister mit ein paar eingebundenen Reservestiefeln auf den Ruecken, und den Knotenstock in die Hand genommen hatte, und nun mit grossen geschaeftigen Handwerksburschenschritten unter dem Zujauchzen der Passagiere und Matrosen, auf dem Starbordgangweg auf und ab paradirte. Der Jubel wurde aber noch groesser, als der Schustergesell das Privilegium, das ihm als Handwerksburschen zusta
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