en Thueren der Haeuser standen
meist Frauen und Kinder, welche neugierig der kaiserlichen Equipage
nachsahen; hinter denselben erblickte man finstere Gesichter mit
verworrenem Haar und struppigen Baerten, welche ihre duestern Blicke mit
dem Ausdruck finstern Hasses auf den kaiserlichen Wagen richteten. Alles
verhielt sich schweigend, kein gruessender Ruf ertoente, aber auch kein
Laut feindlicher Kundgebung liess sich hoeren.
Man kam an eine in der Nacht vorher errichtete und von den Truppen
genommene Barrikade. Einige Arbeiter in Blousen waren unter der Aufsicht
von sergeants de ville beschaeftigt, die Truemmer derselben hinweg zu
raeumen, welche aus dem Holz von umgeworfenen Kiosken, zerbrochenen
Fiakern und Asphaltstuecken des Trottoirs bestanden.
Der Kaiser liess halten.
An den Fenstern des naechsten Hauses erschienen in grosser Anzahl jene
duesteren, feindlich blickenden Gesichter, welche man in dem eleganten
glaenzenden Theil von Paris nur dann erblickt, wenn die aufgaehrenden
Wogen der Revolution aus den Tiefen heraufdringen. Der Kaiser befragte
den Fuehrer der sergeants de ville, welcher in dienstlicher Haltung an
den Wagenschlag herangetreten war, genau nach allen Details der
naechtlichen Vorgaenge, dann liess er den Blick ueber die Fenster
hinschweifen.
Kleine Gruppen von Menschen waren auf der Strasse stehen geblieben.
Napoleon gruesste artig mit der Hand hinueber, aber kein Ruf antwortete
ihm. Alle diese Maenner und Frauen blickten finster und unbeweglich vor
sich hin.
"Vorwaerts!" befahl Napoleon.
Die Pferde zogen an, und langsam bewegte sich der Wagen ueber die noch
nicht ganz fortgeraeumten Truemmer der Barrikaden.
Da ertoente aus einem der umliegenden Haeuser wie aus der Luft herklingend
eine tiefe, rauhe und heiser toenende Stimme.
"Fahre hin, blutiger Caesar! Das Volk, das Du gemordet, erwartet Dich
vor dem Richterstuhl der Geschichte!"
Der Kaiser zuckte zusammen.
"Halt!" rief er.
Sein Wagen stand unbeweglich. Keine Bewegung zeigte sich an den
Fenstern. Die verschiedenen Menschengruppen auf der Strasse standen starr
und still. Niemand schien die Worte gehoert zu haben, welche eben so
schauerlich durch die Luft klangen. Der Kaiser liess den brennenden Blick
seiner grossen duester aufleuchtenden Augen rings umher schweifen.
Die sergeants de ville wollten auf die Menschengruppen nach der Seite
hin, von welcher man jene Stimme vernommen hatte, zueilen.
"Man soll keine Nachforsc
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