wir versucht, Salome aufzufinden, die Umfrag' bei
den Tuermern, alles war vergebens. Fort ist sie nicht, mein Kind muss
gefangen noch in Salzburgs Mauern weilen!"
"Und deshalb verlangt Salome Ihr von mir?"
Der leise Ton des Spottes reizte Alt zu neuer Wut: "Ihr wisst um Salome!
Es kann kein Zweifel sein!"
"Genug davon! Die Anmassung geht zu weit; uebermuetig war von je die
erbgesess'ne Sippe, dort zu Augsburg das hochfahrend stolze Volk der
Kraemer, und nicht viel anders Ihr und andere Pfefferhaendler in meiner
Stadt Salzburg! Ich bin nicht gewillt, mir Trutz und Uebermut des
laengeren bieten zu lassen, entschlossen bin ich zu aller Strenge und des
Herrschers starke Hand sollt fuehlen Ihr wie alle anderen uebermuet'gen
Sippen!"
"Habt Gnade! Uebet Barmherzigkeit, so Gott Euch vorschreibt wie jedem
seiner Priester!"
"Schweigt! In solchem Munde wird entweiht ein ganzer Stand!"
"Verzeiht, Herr! Wirr kreisen mir die Gedanken, die Angst und Sorge
trueben mir den Sinn!"
"Das merk' ich, denn unsinnig ist, was Eure Zunge plappert!"
"Seid barmherzig! Nur der Hoechste im Stiftland hat die Macht, mir zu
meinem Kinde zu verhelfen! Ihr seid der Landesherr, nur Ihr koennt
wirksam helfen! Die Stadtbehoerde und die Polizei, sie versagen in der
Wirkung!"
"Ein spaet Erkennen meiner Fuerstenmacht! Sitzt die Sippschaft auf den
Thalern, weiss vor Uebermut sie sich nicht zu fassen, der Machtkitzel ist
in Euch zu gross. In Not und Sorge aber weiss die Sippschaft sich zu
erinnern, dass ueber ihr ein Herr steht und der wird dann angebettelt. Ein
unwuerdig Spiel, das da getrieben wird! Von aufrichtig ehrlicher Demut
keine Spur! Sie gleichen sich allerorten die Sippen stolzer Buerger!"
"Rechtet nicht in dieser Stunde! Gebraucht die Macht, Herr und Gebieter,
rettet Salome! Denkt daran, wie Ihr dem Maedchen gestern habt gehuldigt!"
Wolf Dietrich fluesterte: "Ein fuerstlich Weib fuerwahr, zu fuernehm fuer das
Buergerpack!"
"Eure Worte, ich hab' sie wohl vernommen und gemerkt, sie lauteten an
Salome gerichtet: Ich sehe Euch bald wieder! Bringt dieses Wort rasch
zur That, gebietet, Herr, lasst fahnden nach dem Schaender meiner Ehre!"
"Ihr habt da wohl auf jedes Wort gelauert, das in Huld und Gnade der
Fuerst zu richten geruhte an Salome?! Paart sich das Lauern mit dem
aufgeblasenen Buergerstolz?!"
"Herr, der Vater hat die heil'ge Pflicht zu wachen ueber sein Kind!"
"Maehlich wird mir klar, wie in Eurem Kopf die Gedanke
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