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ollte schweigen und es ertragen bis an mein Lebensende. Ich begegnete Dir ohne Waerme, aber ich mied bisher Wortkampf und Streit. Du aber hast mir heute Dein Inneres enthuellt, und mit Grausen sehe ich in die Tiefe. So sei es denn! Was in dieser Stunde geschehen, loetet doch kein Kuenstler wieder zusammen, und haette er eines Gottes Hand. Hier!" fuhr sie fort, knoepfte ihr Mieder auf und zog Papiere hervor. "Lies diese mir heute morgen von Theonie zugegangenen Zeilen und lies auch die Abschrift ihrer Originalzusage. Vergleiche sie mit dem, was Du meinen Eltern und mir vorgelegt, und dann wage noch Deinen Blick zu mir aufzuschlagen! Und nun hoere und wisse: Als ich mich entschloss, Dir die Hand zu reichen, sah ich wohl Deine Fehler, aber in ihnen zugleich Zeichen kraeftiger Maennlichkeit, die ich um so hoeher schaetzte, als ich sie stets in meiner Umgebung vermisst hatte! Sie respektierte ich, und aus diesem Respekt erwuchs ein Gefuehl, das ich selbst fuer Liebe hielt. Nun aber empfinde ich nicht nur keinen Respekt, sondern Ekel vor Dir. Gewiss, ich bin selbst nicht gut, ich habe wenig Herz, ich denke zu viel an mich, auch bin ich vielleicht ein Produkt meiner Erziehung, oft ungerecht und empfindlich, aber ich war doch nie schlecht. Ich hasse die Luege, die Unehrlichkeit, die Maske, die Verstellung und jegliche Abweichung vom Recht. Es ist mir, als ob durch diesen einen Blick in Deinen Charakter ploetzlich die Binde von meinen Augen gefallen ist. Du fragst mich spottend, ob ich Dich je geliebt habe? Hattest Du denn je fuer mich ein ehrliches Gefuehl? Nein, Du hattest nur Gefuehl und Sinn fuer mein Geld, und um das zu erobern, griffst Du zu dem Elendesten, was es in meinen Augen giebt! Und welche Meinung ueber mich dokumentiertest Du durch diese Handlung! O--welche Meinung! Ich bin so beschaemt, so bedrueckt, so zerrissen und zermartert in meinem Innern, dass der Tod mir eine Erloesung waere. Nach reiner Luft schreie ich; wie verpestet erscheint mir im Hause die Atmosphaere! Droben meine Mutter in Thraenen; keinem Freund, keine Liebe, nur Gesichter voll Abscheu--selbst Hederich, mein bester, einziger Freund, wendet sich von mir! Du selbst bist nur beherrscht von Deinen Leidenschaften, nicht das Gute in mir foerdernd, sondern nur das Schlechte, und nun gar roh, gemein, als sei ich eine Dirne! Ich kann's und will's nicht mehr! Ich bereue, dass ich so weit sank, dass mein besseres Ich so einschlief! Ja, meine Mutter und Hederi
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