Gebaerde und sah seine Frau drohend an. Er
war wie rasend. Die Zornadern schwollen ihm, und in dem geoeffneten Munde
erschienen seine Zaehne wie die eines Raubtieres. Aber er floesste ihr
keine Furcht ein.
"Gleichviel--es ist so--und ich muss es tragen,"--stiess sie mit finsterm
Trotz heraus und stuetzte den Kopf mit dem schoenen, kalten Antlitz auf
die Hand.
Aber grade ihre Ruhe machte den Mann fast besinnungslos.
"Ja, ja, Du musst es tragen!" betonte er roh und hoehnisch. "Und das
Buendnis mit mir bereust Du jetzt natuerlich, seitdem die Aussichten auf
Geld und Gut geschwunden sind. Nun kenne ich den Grund Deiner Kaelte.
Jetzt bin ich Dir nichts mehr!--Natuerlich, natuerlich, Du kalte,
berechnende Natur!"
"O Du--!" stiess die Frau heraus, erhob das gesenkte Haupt und sah den
Mann mit einem Ausdruck massloser, mit Ekel und Weh vermischter
Verachtung an. Durch diese seine Sprache war das letzte vernichtet, was
sie noch in ihrem Herzen fuer ihn fuehlte. Und er wusste auch jetzt durch
ihren Blick, dass er sie verloren, dass sie ihn erkannt hatte als das, was
er war. Gut, so mochte es denn sein! Er war zum Kampf bereit, aber die
Personen, die Misstrauen und Widerstand in ihrem Innern angeblasen zu
solcher Flamme, sollten buessen. Zunaechst jedoch noch einem anderen
Gedanken folgend, sagte er und draengte seinen Blick in ihre Augen:
"Uebrigens noch eins, bevor Fragen solcher Art als voellig nebensaechlich
zwischen uns erscheinen! Du gabst bisher vor, mich zu lieben. Hast Du
mich denn je geliebt?"
"Wozu--das--?"
"Gleichviel--sage auch ich. Ich bitte ja nur, zu antworten! Ich befehle
ja nicht!"
"Ich glaubte Dich zu lieben, ja!--"
"Und nun liebst Du mich nicht mehr?"
"Nein!"
Sie sprach's mit grausamer Kaelte.
"Nein?"
Es drang tobend und stoehnend, fast wie ein Gebruell aus des Mannes
Brust. Was sein Gefuehl ihm gesagt, nun ward's deutlich und nuechtern
bestaetigt. Aber was war denn geschehen, dass im Lauf weniger Tage sich
dieses Weibes ganzes Inneres von ihm abgewendet hatte? Zorn,
Enttaeuschung, Rachsucht, Qual und ein Gefuehl grenzenloser Unbefriedigung
wirbelten in Tankreds Innerem zusammen.
"Nein?" wiederholte er. "Und da es nicht die Enttaeuschung ist, die Dir
Theonie bereitete, wie Du mich eben durch Deinen Blick zu belehren
trachtetest, was ist's denn? Bist Du zu feige, mir Rede zu stehen? Nun,
was ist's wodurch ich Deine Liebe verlor?"
"Besser, Du haettest mich nicht gefragt. Ich w
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