utend liegt es da. Wuest liegen die fruchtbaren Aecker und
das geplagte Volk verkommt: da scheint ein Hoffnungsstrahl aufzudaemmern!
Gleich einem glaenzenden Meteor steigt der maechtige _Theodor_, der Sohn
einer armen Kussohaendlerin, am abessinischen Himmel auf. Noch einmal
scheint es, als ob das altaethiopische Reich aus seinen Truemmern, aus
Schutt und Moder wieder erstehen wolle. Doch der Glanz truegt, und nach
Tagen blutiger Schrecken sinkt unter der ueberlegenen Macht der
"rothhaarigen Barbaren" auch der afrikanische Napoleon dahin, mit ihm sein
Reich. Indessen nicht blos Schatten wirft die Regierungsgeschichte dieses
unzweifelhaft bedeutenden Mannes; es sind Lichtpunkte genug in derselben
zu finden, und der Verfasser hat sich bemueht, Licht und Schatten in
gerechter Wuerdigung der Schwierigkeiten, die sich einem Reformator in der
Eigenartigkeit von Land und Menschen jener fernen Gegenden
entgegenstellen, billig zu vertheilen.
Was die Quellen, aus denen das vorliegende Buch geschoepft, betrifft, so
wurde von _Hiob Ludolf_ an bis auf _Th. von Heuglin_, sowie die Berichte
der englischen Korrespondenten herab keine wichtige Publikation uebersehen.
Ausser den angefuehrten Reisenden, deren Berichte im Auszuge wiedergegeben
sind, wurden hauptsaechlich _James Bruce_, _Henry Salt_, _Eduard Rueppell_,
_Karl Wilhelm Isenberg_, _Ludwig Krapf_ und (fuer den zoologischen Theil)
_A. E. Brehm_ benutzt.
Als ganz besonders werthvoll muessen wir die Originalabhandlung ueber die
_Agrikultur Abessiniens_ von _Eduard Zander_ hier hervorheben. - Das Leben
dieses deutschen Landsmannes haben wir im Texte geschildert. Fuer die
Erlaubniss zur Veroeffentlichung der genannten Arbeit ist der Herausgeber
_Sr. Hoheit dem Herzoge Leopold Friedrich von Anhalt_, in dessen Besitze
sich das Original-Manuskript befindet, zu tiefgefuehltem Danke
verpflichtet. Die Kundgebung dieser zu Magdala im Jahre 1859 verfassten
Arbeit erfolgt hier, mit Weglassung einer allgemeinen Einleitung,
vollstaendig. Da jedoch unserm wackern Landsmanne nach laengerer Abwesenheit
vom Heimatlande der fluessige Gebrauch der deutschen Sprache abhanden
gekommen war, so erschienen stylistische Aenderungen in seiner Darstellung
unerlaesslich, wie denn auch die Schreibart der Eigennamen mit der in
vorliegendem Werke befolgten in Uebereinstimmung gebracht werden musste.
In der Orthographie abessinischer Namen herrscht bekanntlich die groesste
Anarchie, ganz entsprechend jener, w
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