ete. Die grossen Reisen
Heuglin's und Steudner's auf dem Weissen Nil und dem Gazellenfluss in
Gemeinschaft mit den Damen Tinne, wobei Steudner im Dschurdorfe Wau am 10.
April 1863 dem Klimafieber erlag, gehoeren nicht hierher. Ausser in
geographischer Beziehung war das Ergebniss der deutschen Expedition, welche
allerdings das urspruengliche Ziel, die Aufsuchung Eduard Vogel's, aus den
Augen verlor, namentlich fuer die Botanik und Zoologie von grossem Werthe.
Nachdem die Berichte derselben einzeln in den "Geographischen
Mittheilungen" und der Berliner "Zeitschrift fuer Erdkunde" erfolgt, fasste
sie Heuglin nochmals in seiner "Reise nach Abessinien" (Jena 1868)
zusammen.
[Illustration: Debra Damo in Tigrie. Nach einer Originalzeichnung von
Zander.]
DAS LAND, SEINE PFLANZEN- UND THIERWELT.
Begrenzung. - Das Hochland. - Geologie Abessiniens. - Der
versteinerte Wald. - Heisse Quellen. - Oberflaechengestaltung. -
Natuerliche Felsenfestungen. - Die Alpen Semiens. - Charakter der
Fluesse. - Ihr Anschwellen. - Ursachen der Nilueberschwemmungen. -
Der Tanasee und der Abai. - Klimatische Verhaeltnisse. - Die
Vegetationsguertel. - Kola. - Woina Deka. - Deka. - Die niederen
Thiere. - Voegel. - Saeugethiere. Ihre Lebensweise, Nutzanwendung,
Jagd.
Am suedlichen Ende des Rothen Meeres, schroff gegen dessen Gestade
abstuerzend, aber langsam und allmaelig gegen Ost-Sudan sich abstufend,
liegt zwischen dem 16. und 8. Grade noerdlicher Breite das afrikanische
Alpenland Abessinien. Ringsum dehnen sich weite, ungesunde und gluehende
Sandwuesten aus, natuerliche Grenzen, die den Verkehr erschweren und die
ungeheure Bergfeste gegen feindliche Angriffe von aussen zu schuetzen
scheinen. Im Norden sind die Hochlande von Mensa, Bogos und die von den
Beni-Amer am Barka bewohnten Gegenden die Grenze; im Westen das Gebiet der
heidnischen Bazen, die wild- und steppenreichen, vom Setit und Salam
durchflossenen Theile Ost-Sudans, der Neger-Freistaat Galabat und ein
Guertel von groesstentheils unbewohnten, feuchten, mit Bambus und Waldregion
bedeckten neutralen Gebiets, das sich gegen Ost-Senaar ausdehnt; im Sueden
bildet eine Strecke weit der Blaue Nil die Grenze, dann aber fast
unbekannte, von den Gala bewohnte Distrikte; endlich im Osten, wo die
Gebirgsmauern Abessiniens am steilsten abfallen, sind es die wasserlosen,
von raeuber
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