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und der Verkehr ist wegen der grossen Unsicherheit oft ganz unterbrochen." Rueppell bezieht diese Worte auf das Jahr 1833; allein sie hatten noch Geltung in der Mitte dieses Jahrhunderts; der traurige Zustand des armen Landes und Volkes, das nach Erloesung aus diesen Uebeln jammerte, war bis dahin und ist auch noch heute derselbe. Auf eine Hoffnung aber baute seit alten Zeiten jedermann in Abessinien. Nach der Tradition sollte ein Koenig _Theodoros_ erscheinen, um dem Lande den ewigen Frieden zu bringen. Dieser Theodoros regierte einst schon im 15. Jahrhundert und ward heilig gesprochen; aber wie unser Barbarossa wird er, so glaubt der Abessinier, wiederkehren zu seiner Zeit, um das Reich des ewigen Friedens in Aethiopien einzufuehren. An der Spitze seiner Scharen wird er das heilige Grabmal den Haenden der Unglaeubigen entreissen, die Tuerken aus Europa in ihre urspruengliche asiatische Wildniss zuruecktreiben, Mekka und Medina zerstoeren und die ganze muhamedanische Religion von der Erde vertilgen. Wo er hinkommt, weilt der Friede, und Jerusalem wird der Hauptsitz der abessinischen Kirche, welche sich dann zu Glanz und unerhoerter Bluete entfalten wird. - - Wohl kam der Held, der den Thron bestieg, allein der ersehnte Friede blieb aus. Theodoros II., der Sohn einer armen Frau, vereinigte das Reich wieder in seiner starken Hand und hob es zu einer Stellung, wie zuvor nie. -------------- Ueber die Verfassung Abessiniens koennen wir kurz berichten. Der Herrscher (Kaiser oder Koenig) fuehrt den Titel _Negus_ oder _Negus Nagast za Aitiopija_, d. h. Koenig der Koenige von Aethiopien. Die Residenz war in der aelteren Zeit zu Axum; gegen Ende des 13. Jahrhunderts, als die alte salomonische Dynastie wieder zur Regierung kam, eine Zeit lang zu Tegulet in Schoa, spaeter zu Gondar, wenn auch das ehrwuerdige Axum noch immer Kroenungsort blieb. Allein der duestere Palast, den die Jesuiten zur Zeit des Koenigs Fasilides in Gondar errichtet hatten, behagte den Herrschern nicht, die lieber in ihrem rothen Zelte im freien Feldlager residirten und dort ihre Einkuenfte an Herden, Getreide, Gold, Zeugen in Empfang nahmen, waehrend sie die Zoelle und Wegegelder den Verwaltern der Provinzen ueberliessen. Im Grunde aber war der Negus Herr des ganzen Landes; er konnte nach Belieben jedem Verwalter seinen Grund und Boden nehmen, um denselben einem andern zu schenken, und von dieser Macht haben die Koenige
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