eere und Nilgebiete 8000, an der
Grenze von Wolkait und Semien dagegen nur 6000 Fuss hoch. So weit
ausgebreitet dieses Eisenthonplateau auch ist, so wenig maechtig erscheint
seine Lagerung; denn waehrend es an der oestlichen Grenze nur einige Zoll
stark auftritt und im Innern Tigrie's, seinem Centrum, eine Maechtigkeit
von nahe an 12 Fuss erreicht, nimmt es am Fusse der Laender Semien, Woggera
und Wolkait wieder bis zu 1 oder 2 Fuss Maechtigkeit ab.
"Unter diesem rothen Eisenthone folgt der _Sandstein_, dessen Oberflaeche
gleichfalls eben wie jene der Eisenthone verlaeuft, dessen Maechtigkeit aber
von der Gestaltung der Urthonschiefer abhaengig ist, welche seine Unterlage
bilden. Risse und Spalten, welche die Eisenthone wie die Sandsteine (oder
Grauwacke) durchziehen, zeigen einen aeusserst wilden und romantischen
Charakter, der selbst im Laufe der Jahrtausende, welche seit ihrer Bildung
verflossen, nicht zerstoert wurde.
"Auch durch die zweite gewaltsame Umwaelzung entstanden viele neue groessere
und kleinere Risse, aus denen sich, wie bei der ersten Revolution, grosse
_Lavastroeme_ auf die Oberflaeche des Landes ergossen, namentlich auf der
dem Rothen Meere zugekehrten Seite des oestlichen Gebirgsabfalles. Wenn der
Reisende von Massaua aus den Weg nach Halai einschlaegt, so bieten sich
seinem Auge am Fusse des Tarantagebirges und noch bis zur Haelfte an diesem
hinauf in Rissen und Spalten grosse Lavastroeme dar. So muendet ungefaehr zwei
Stunden oberhalb Hamhamo (im Tarantapass) linker Hand ein Spalt in das
grosse Thal, aus welchem sich ein etwa 40 Fuss hoher, gut erhaltener
Lavastrom herabstuerzt, und in vielen Spalten desselben Thales sind die
Felswaende noch hier und da mit Lava ueberzogen. Die hier stets herrschende
heisse trockene Luft, die geringe Regenmenge waren der Erhaltung dieser
Lavamassen besonders guenstig, was vom Innern Abessiniens nicht behauptet
werden kann, wo fortwaehrend starke Regen und feuchte Luft die Zersetzung
der Laven beguenstigen. Im Innern fanden ueberhaupt auch weniger
Lavaergiessungen statt und sind deren Spuren ueberhaupt aeusserst selten.
Einen merkwuerdigen Lavaueberrest aus der Zeit der ersten Revolution fand
ich am Flusse Mareb unterhalb der Ortschaft Gundet am Wege nach Hamasien.
Er bildete die Spitze eines abgeplatteten Huegels, war fest auf den Trachyt
gelagert, 21/2-3 Fuss maechtig und bestand aus lauter Roehren von 1/2-11/2 Zoll
Durchmesser, die theils hohl, theils mit schmuz
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