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Macht zu befestigen. Denn schon seit vierzehn Jahren war der Sitz des Metropoliten von Abessinien verwaist, als Ubie im Jahre 1841 mehr aus politischem als kirchlichem Interesse in _Abba Salama_ einen neuen Abuna (Erzbischof) aus Kairo holen liess. Er hatte schon laengst darauf gesonnen, Ras Ali zu stuerzen und durch Einsetzung eines neuen Koenigs auf den Thron von Gondar sich selbst zum Ras oder Protektor des Reiches, also zum obersten Machthaber des ganzen Landes, zu erheben. Der Abuna sollte durch seinen Einfluss auf die Kirche seine Macht verstaerken und wol auch den neuen Koenig salben, zu welchem der Prinz Tekla Georgis bestimmt war, der jedoch bald starb. Allein keiner von beiden Rivalen, weder Ubie noch Ras Ali, sollte auf den alten Thron Abessiniens gelangen, - die Herrschaft fiel einem dritten zu, der, vom Gluecke beguenstigt, mit Thatkraft ausgeruestet, wenigstens zeitweilig dem grauenhaften Zustande ein Ende machte, welcher seit langem das Land zerfleischte und Rueppell die Worte abdraengte: "Ich muss gestehen, dass bei dem jetzigen gesetzlosen Zustande des ganzen Landes nicht der geringste Hoffnungsstrahl einer sittlichen Regenerirung der Nation leuchtet und dass der vollkommene Mangel einer kraeftigen Regierung das Haupthinderniss dabei ist und um so schwerer zu beseitigen sein wird, da gegenwaertig auch nicht eine einzige Fraktion des Volkes an die Herstellung einer solchen denkt. Der letzte Schatten eines gemeinsamen politischen Oberhauptes ist mit der Absetzung des Kaisers Saglu Denghel geschwunden. Die Geschichte der letzten sechzig Jahre zeigt eine vollkommene politische Aufloesung des Landes und dreht sich blos um die Haeuptlinge, welche in den verschiedenen Provinzen, als gleichsam voneinander unabhaengigen Staaten, sich zu unumschraenkten Herrschern aufwarfen, durch List und Kuehnheit ihre Nebenbuhler verdraengten und dann meistens selber wieder durch Treulosigkeit ihrer Verbuendeten gestuerzt wurden. So herrschen denn fortwaehrend Buergerkriege, welche in der Regel keinen andern Zweck haben, als einen durch Versprechungen und Eidschwuere eingeschlaeferten Gegner zu verdraengen, und die Bewohner einiger Distrikte, die in einem kurzen Frieden etwas Eigenthum erlangt haben, auszupluendern. Die nothwendige Folge davon ist eine stets zunehmende Verarmung; das Grundeigenthum hat beinahe gar keinen Werth mehr; der Ackerbau wird immer mehr vernachlaessigt; die Viehherden sind ungemein zusammengeschmolzen
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