tion anschliessen sollte.
[Illustration: Theodor von Heuglin]
Theodor v. Heuglin, einer der bedeutendsten Reisenden der Gegenwart,
geboren den 20. Maerz 1824 zu Hirschlanden in Wuerttemberg, unternahm
bereits im Jahre 1850 eine Reise laengs dem Rothen Meere, durchzog dann
1853 mit dem oesterreichischen Konsul Dr. Reitz von Galabat aus einen
bedeutenden Theil Abessiniens, worueber er in seinen "Reisen in
Nordostafrika" (Gotha 1857) berichtete. Er wurde oesterreichischer Konsul
in Chartum, erforschte die Somalikueste, sowie abermals das Rothe Meer, und
trat schliesslich an die Spitze der deutschen Expedition, die sich Glueck zu
wuenschen hatte, einen so umsichtigen, thaetigen und mit den Verhaeltnissen
des Landes vertrauten Fuehrer zu erhalten.
Am 17. Juni 1861 landeten die Mitglieder gluecklich in Massaua, von wo sie
sich nach Mensa und Keren in Bogos begaben, um sich auf die grosse Reise
gehoerig vorzubereiten. Mit Anfang Oktober, nachdem die eigentliche
Sommerregenzeit zu Ende war, ruestete man sich zum Aufbruch, zog durch die
bergige Provinz Hamasien und trennte sich zu Mai Scheka in Serawie.
Munzinger und Kinzelbach reisten von hier aus am 11. November laengs dem
Mareb weiter nach Westen, um Nachrichten ueber Eduard Vogel einzuziehen,
waehrend Heuglin und Steudner einen hoechst beschwerlichen, an Abenteuern,
aber auch an Ausbeute reichen Zug nach Sueden unternahmen, der sie bis ins
Gallaland und das Feldlager des Koenigs Theodoros II. fuehrte. Die Reisenden
besuchten in Adoa den greisen Botaniker Schimper, machten mit ihm einen
Ausflug nach den Ruinen von Axum, kreuzten den Takazzie, ueberstiegen die
Alpen von Semien und zogen am 23. Januar 1862 in der Hauptstadt Gondar
ein. Ihre Absicht, in westlicher Richtung weiter nach Westen vordringen zu
duerfen, wurde vereitelt, denn aufs strengste hatte der Negus Befehl
ertheilt, die Reisenden vor sich zu fuehren. Geleitet von deutschen
Missionaeren begaben sie sich nun, am Nordufer des Tanasees hin, ueber Gafat
und Magdala, das 15,000 Fuss hohe Kollogebirge durchziehend, in das
Feldlager des Koenigs zu Etschebed im Lande der Dschama-Gala. Der Empfang
war ein ausserordentlich gnaediger, und reich beschenkt durften die
Reisenden am 25. April den Rueckweg antreten, auf welchem sie das 13,000
Fuss hohe Gunagebirge passirten, bei Wochni die abessinische Grenze
erreichten und ueber Meteme und Gedaref nach Chartum gelangten, dessen
Moschee ihnen am 7. Juli 1862 entgegenleucht
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