ches
_Giuseppe Sapeto_ durch die noerdlichen Grenzlaender der Mensa, Bogos und
Habab. Begleitet von den Bruedern d'Abbadie landete er im Jahre 1838 in
Massaua und erreichte am 3. Maerz desselben Jahres Adoa. Er wusste sich bei
Ubie in Gunst zu setzen und gruendete zu Adoa nach Vertreibung der
protestantischen Geistlichen (siehe darueber weiter unten) eine katholische
Mission, besuchte Gondar, sah sich aber nach fuenfjaehrigem Aufenthalt - wie
Isenberg angiebt, infolge liederlichen Lebens - durch Krankheit genoethigt,
nach Aegypten zurueckzukehren; aber 1850 begab er sich aufs neue nach
Massaua, indem er laengs der Westkueste des Rothen Meeres hinaufreiste und
nun mit dem Missionaer Stella in die Laender der Bogos, Mensa und Habab
vordrang, ueber die wir einen ausfuehrlichen Bericht mittheilen werden. Es
war dies gleichsam eine neue Entdeckung, denn in der That kannte man kaum
den Namen der Habab, und die andern beiden Voelker existirten bis dahin fuer
uns nicht. Sapeto's Werk erschien erst 1857 zu Rom und fuehrt den Titel:
"_Viaggio e missione cattolica fra i Mensa, i Bogos e gli Hahab_."
Das in Rede stehende Gebiet ist wegen seiner leichten Zugaengigkeit dann
haeufig das Ziel europaeischer Reisenden geworden und uns nun fast so genau
bekannt wie ein Land Europa's. Am 13. Juli 1857 brach ein oesterreichischer
Loewenjaeger, _Graf Ludwig Thuerheim_, nach Mensa auf, besuchte Keren, wo die
katholischen Missionaere sich niedergelassen hatten, und gelangte gluecklich
durch Barka und Taka nach Chartum.
Die vorzueglichsten Nachrichten ueber jene Laender, werthvolle, bleibende
Schaetze der geographischen Literatur, verdanken wir indessen dem Schweizer
_Werner Munzinger_. Dieser gelehrte, unternehmende Mann wurde 1832 zu
Olten geboren. Er studirte in Bern und Muenchen Geschichte,
Naturwissenschaften und orientalische Sprachen; in den letzteren
vervollkommnete er seine Kenntnisse zu Paris. Schon im Jahre 1852, also im
Alter von zwanzig Jahren, begab er sich nach Kairo, trat dort spaeter in
ein Handelsgeschaeft, unternahm dann 1854 eine kaufmaennische Reise nach dem
Rothen Meere und benutzte die guenstige Gelegenheit zu einem Ausfluge nach
den Bogoslaendern. Es war schon damals sein Plan, sich dort niederzulassen,
und er fuehrte denselben unverweilt aus. Im Jahre 1855 ging er, mit
Saemereien und Waffen wohl versehen, nach Keren, wo er dann laengere Zeit
gewohnt hat. Dort verfasste er auch sein 1859 zu Winterthur erschienenes
Werk
|