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vom Winde gepeitschte Hochebenen, ueber denen die gezackten, kuppel- und domfoermigen Bergriesen bis in die Eisregion hineinragen, dann wieder die verschiedenen Staemme des Landes, ausgezeichnet vor ihren Nachbarn durch leibliche und geistige Vorzuege, doch tief gesunken, die uns jene Berichte vorfuehren. Endlich aber ist es die mehr als tausendjaehrige, wol anfangs in den Schleier der Sage gehuellte Geschichte des Landes, die mit ihrem Dynastienwechsel, ihren blutigen Buergerkriegen und Religionskaempfen uns unwillkuerlich anzieht. Ja, _Geschichte auf afrikanischem Boden_! Welche Anomalie! Denn sehen wir ab von den muhamedanischen Staaten und den alten, voruebergehenden Kulturreichen im Norden des schwarzen Erdtheils, so bietet uns allein Abessinien eine Geschichte, ein Reich in Afrika dar. Staatenbildungen, Historie bei den Negervoelkern zu suchen, waere vergebliche Muehe; Abessinien aber hat beides, und der Grund dafuer liegt in der Abstammung, der Begabung seiner Bewohner, die gleich uns zur kaukasischen Rasse gehoeren, denn sie sind aethiopische Semiten, Verwandte der Araber, Phoenizier, Juden. Nach der Ueberlieferung der Abessinier kam _Kusch_, ein Sohn Ham's, in ihr Land, liess sich dort nieder, gruendete die Stadt Axum und bevoelkerte weit und breit die Umgebung. Er hinterliess zwoelf Soehne, unter welchen der aelteste, _Aethiops_, dem ganzen Lande den Namen _Aethiopia_ gab. So hiess es wenigstens bei den Griechen und heisst es heute noch offiziell. Der allgemein uebliche Ausdruck Abessinien jedoch ist aus dem arabischen Habesch abgeleitet. Nach dieser dunklen Sage schweigt die Tradition wieder, und nur Erinnerungen an heidnische Gebraeuche und Schlangenkultus fuellen den Zeitraum aus, bis die Geschichte Abessiniens - wenn auch immer noch sagenhaft - mit derjenigen der schoenen _Koenigin Maketa von Scheba_ (Saba) zusammenfaellt. Zu Axum hatte sie im 11. Jahrhundert vor Christus ihren Thron aufgeschlagen; dort herrschte sie, ihr Volk beglueckend, voller Milde und Guete. Eines Tags erschienen Fremdlinge aus einem fernen noerdlichen Lande bei ihr, die viel von dem weisen Koenige Salomo zu Jerusalem berichteten, der alle uebrigen Menschen an Klugheit weit uebertraf. Ihn zu sehen, reiste die Koenigin nach Kanaan, und kaum hatte der Judenkoenig sie erblickt, als er sich in sie verliebte und sie zur Frau nahm. Nachdem die aethiopische Fuerstin dem Koenige einen Sohn Namens _Menilek_ Ebn Hakim, der spaeter den Koenigsnam
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