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rone verlor und bald darauf starb. Nachdem noch die Provinz Godscham von Rebellen gesaeubert war, hielt der siegreiche Fuerst im Mai 1856 seinen feierlichen Einzug in die alte Kaiserburg zu Gondar. Nominell reichte jetzt sein Land, das den Kern des alten aethiopischen Reichs umfasste, vom Hawaschflusse bis zur Samhara. Aber es haette nicht Abessinien heissen muessen, um Ruhe zu haben: von allen Seiten regte es sich, um den Koenig wieder niederzuwerfen, und der Buergerkrieg brach mit seiner ganzen Wuth von Neuem in Tigrie aus. Ein Neffe des entthronten Ubie, _Agau Negusi_, setzte sich im nordwestlichen Tigrie fest und vertrieb den Statthalter Theodor's. Negusi war ein gutmuethiger, loewenherziger Juengling, dem es nur an festem Willen fehlte. Fuenf Jahre lang war er Herrscher ueber Tigrie an der Spitze einer glaenzenden Armee, weil Theodor von Ahmed Beschir, der sich an die Spitze der raeuberischen Galla gestellt, nicht loskommen konnte. Unterdessen knuepfte Negusi mit Frankreich Verbindungen an, stand in naechster Beziehung zu den franzoesischen Agenten in Massaua und zu dem Bischof de Jacobis, welchem, wie wir gesehen haben, das Betreten des abessinischen Territoriums bei Todesstrafe verboten war. Ein Brief Negusi's an Herrn von Lesseps, in welchem er anbietet, sich Frankreich unterwerfen zu wollen, wurde in Massaua verfasst, und Negusi soll kaum soviel Kunde davon gehabt haben, als von der Abschickung einer Gesandtschaft nach Frankreich, durch welche den Franzosen unter der Bedingung, dass sie ihn beim Umsturz der jetzigen Dynastie beguenstigen wollten, die Bai von Adulis und die Insel Dessi geschenkt wurden. Ein Kapitaen Russel mit einigem Gefolge wurde sofort von Paris nach Massaua geschickt, um mit dem "Empereur Negousi" zu verhandeln, der stuendlich auf die versprochenen franzoesischen Huelfstruppen sammt Waffen wartete. Diese erschienen jedoch nicht. Nachdem Russel's Ankunft bekannt geworden, ging er nach Halai, dem Grenzorte zwischen Abessinien und dem Kuestenlande, wo Jacobis seit seiner Vertreibung wohnte. Allein die Anhaenger Theodor's setzten ihn, da mittlerweile Negusi geschlagen war, gefangen, und nur auf Jacobis' Garantie wurde er freigelassen, allein unter der Bedingung, dass er dessen Haus nicht verlasse. Doch Russel entfloh in der Nacht des 5. Februar 1860, wodurch Jacobis in grosse Verlegenheiten gerieth. Dieser blieb einen Monat in schmaehlicher Gefangenschaft, musste ein Loesegeld bezahlen und starb
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