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ig verletzt. Die Palissaden mussten daher mit Huelfe einer Strickleiter ueberstiegen werden, um das Festungsthor von beiden Seiten angreifen und die Vertheidiger zuruecktreiben zu koennen. Den Zugang bildeten zwei etwa zehn Fuss voneinander entfernte Thore; der Raum zwischen denselben war mit schweren Steinen angefuellt. Hatte die Kanonade auch keinen direkten Vortheil erzielt, so trieb sie doch die Vertheidiger zurueck. Nur sechs Offiziere stellten sich mit Todesverachtung den Angreifern entgegen, doch waren ihrer zu wenige, um die Position halten zu koennen. Als die Englaender ueber die Leichen dieser Tapferen vordrangen, fanden sie auf einer etwas entfernten Anhoehe den entseelten Koerper des Koenigs Theodoros liegen - er hatte die Schande nicht ueberstehen koennen und sich, um einer schmachvollen Gefangenschaft zu entgehen, durch den Mund erschossen, und zwar mit einem jener Revolver, welche ihm "die Koenigin Victoria zum Zeichen ihrer Dankbarkeit fuer die Guete geschenkt hatte, die er ihrem Diener Plowden erwiesen." So sagte die Inschrift des sechslaeufigen Revolvers. Theodor's Waffentraeger gab die Einzelheiten an ueber das Verhalten seines Herrn in den letzten Stunden waehrend des Angriffs der Englaender, gegen welchen der sonst so gefuerchtete Tyrann nur mit wenigen Getreuen Stand hielt. Zweimal brach unter den hervorragendsten Haeuptlingen und deren Gefolge Meuterei aus. Sie weigerten sich, an seiner Seite zu kaempfen, und beschlossen, ihn dem Feind auszuliefern, doch hatten sie noch immer nicht genug Muth, ihr Vorhaben auszufuehren. Als so Alles verloren war, erschoss sich Theodor selbst, gleichsam um seine Feinde dadurch zu beschaemen, dass er wie ein Koenig sterbe. Das Gesicht des Todten liess allerdings nicht auf seine frueheren Zuege schliessen, zumal da das Auge das Feuer und den Ausdruck verloren, die als sein Charakteristicum bezeichnet wurden. Die Stirn zeugte von Intelligenz, der Mund von Entschlossenheit und Grausamkeit. Eine Anzahl englischer Truppen hielt bei dem koeniglichen Leichnam Wache, bis er, am Abend des 14. April, in der Kirche von Magdala begraben wurde. [Illustration: Koenigskrone Theodor's.] Der englische Oberbefehlshaber bot das eroberte Magdala dem Gobazye, Schum von Waag, an; dieser lehnte jedoch das Geschenk ab, weil er es nicht gegen die Angriffe der Wollo-Galla vertheidigen koenne und es ueberdies noch jedem, der dort geherrscht, den Untergang bereitet habe. Deshalb beschlos
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