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nommen, sodass der Koenig schon wenige Stunden nach der ersten Besprechung die Freilassung aller gefangenen Europaeer befahl; er schickte sofort einen Kammerherrn nach Magdala und liess ihnen die Ketten abnehmen. Unterdessen ging Rassam mit dem Koenig und dessen Heere von Daunt nach Korata. Dann wurde am 29. Januar der Befehl zur Freilassung ertheilt, aber nicht vor dem 24. Februar 1866 ausgefuehrt. Am 12. Maerz langten die Freigelassenen in Korata an, alle gesund, mit Ausnahme des Konsuls Cameron, der sich indessen auch bald erholte. Ihre Zahl betrug 18 Koepfe, und Rassam bekam Erlaubniss, sie nach Aegypten oder nach Aden fuehren zu duerfen. Theodor behandelte den Agenten mit grosser Aufmerksamkeit und wollte nicht einmal gestatten, dass Hofleute von demselben Geschenke annahmen. Die Diener des Negus mussten Rassam koenigliche Ehren erweisen, weil er Vertreter der englischen Koenigin sei; sie mussten vor ihm knieen und den Boden mit der Stirn beruehren. Als er in Korata ankam, wurde er von 60 Priestern empfangen, die in vollem Ornate dastanden und Psalmen sangen. Die Freigelassenen wurden noch einmal verhoert, gestanden ein, dass sie Unrecht gethan, und baten, dass der Koenig Theodor als Christ ihnen, den Christen, vergeben moege. Der Koenig hatte an Rassam geschrieben: "Wenn ich ihnen Unrecht gethan habe, so lasse es mich wissen, und ich will es wieder gut machen; findest du aber, dass sie im Unrechte sind, dann will ich ihnen verzeihen." Rassam, dem daran lag, den Koenig bei guter Laune zu erhalten, huetete sich wohl, dem maechtigen Manne Anlass zur Unzufriedenheit zu geben. Dieser liess dann das Schreiben verlesen, welches Koenigin Viktoria an ihn gerichtet hatte. Ein Gleiches geschah mit der Antwort. In dieser sagte er: "In meiner Niedrigkeit bin ich nicht wuerdig, Ew. Majestaet anzureden, aber erlauchte Fuersten und der tiefe Ozean koennen Alles vertragen. Ich, ein unwissender Aethiopier, hoffe, dass Ew. Majestaet mir meine Fehler nachsehen und meine Vergehen verzeihen werde." Der Schluss lautet: "Rathe mir, aber tadle mich nicht, o Koenigin, deren Majestaet Gott verherrlicht hat und der er Weisheit im Ueberfluss gegeben." Ploetzlich trat nun ein Umschlag in dem unberechenbaren Gemuethe des Herrschers ein. Rassam's Plan war, nach dem abessinischen Osterfeste mit den Freigelassenen abzureisen. Da fiel es dem Koenig auf einmal ein, sie alle, dieses Mal Rassam mit einbegriffen, wieder in das Gefaengniss zu werfen. Er
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