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Beistand baten, das Reich wieder aufzurichten. Als Gott mich, seinen Diener, zum Koenige erwaehlte, sagten meine Landsleute: Der Fluss ist ausgetrocknet, es giebt kein Wasser mehr in seinem Bett. Und sie beleidigten mich, weil meine Mutter arm war und nannten mich ein Bettlerkind. Aber den Ruhm meines Vaters, den kennen die Tuerken, da er sie von den Landesgrenzen bis in ihre Staedte zurueckgejagt. Mein Vater und meine Mutter stammen von David und Salomo, ja von Abraham, dem Knechte Gottes, ab. Diejenigen aber, welche mich Bettlerkind schimpften, sie betteln heute selbst um ihr taegliches Brot. Ohne den Willen Gottes koennen weder Kraft noch Weisheit vor dem Untergange schuetzen. Viele Grosse dieser Erde haben Bomben und Kanonen im Ueberflusse und sind doch unterlegen. Napoleon hatte tausende und er ist besiegt worden. Nikolaus, der Negus der Moskowiter, ist von Franzosen und Tuerken besiegt worden; er starb, ohne dass seines Herzens Wunsch in Erfuellung ging." Von der europaeischen Civilisation hatte Theodor eine hohe Meinung, von der Moral der Europaeer jedoch nur eine sehr geringe, was auch nicht gut anders der Fall sein konnte, da die meisten Europaeer, mit denen er zu verkehren hatte, verdorbenes, hochmuethiges Gesindel waren. So wild der Koenig auch im Kriege war, an sanfteren Regungen fehlte es ihm keineswegs. Er nahm sich der Waisen an, sorgte fuer sie durchs ganze Leben, verheirathete sie und liess sie niemals aus dem Auge. Er liebte die Kinder ausserordentlich und kehrte sich, wie er sagte, von den falschen Hoeflingen ab, um sich an der Unschuld jener zu weiden. Dabei war er freigebig im hoechsten Grade, grossmuethig und gerecht, aber auch unerbittlich streng, wo es darauf ankam. "Ich selbst war Zeuge," schreibt Krapf 1856, "wie schon Nachts 2 Uhr Scharen von Beschwerde fuehrenden Leuten aus allen Theilen Abessiniens das koenigliche Lager umstanden und Dschan hoi! (o Majestaet) riefen. Ich glaube kein Koenig in der Welt thut es ihm in dieser Beziehung gleich, und musste mich nur wundern, wenn er es bei einer solchen angestrengten Thaetigkeit bei Tag und Nacht, in Sachen des Kriegs sowol, wie des Friedens aushalten kann. Die Abessinier haben ihn aber auch bereits so lieb, dass sie ihn mit dem Koenig David im alten Bunde vergleichen, und sie glauben, dass die alte Weissagung, wonach ein Koenig Theodorus kommen und Abessinien gross und gluecklich machen, auch Mekka und Medina zerstoeren werde, sich zu erfuellen a
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