FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   314   315   316   317   318   319   320   321   322   323   324   325   326   327   328   329   330   331   332   333   334   335   336   337   338  
339   340   341   342   343   344   345   346   347   348   349   350   >>  
war so grimmig, dass er sie ohne Ausnahme hinrichten wollte. Dieses geschah allerdings nicht, dagegen fuehrte man die Europaeer wieder nach der Bergfeste Magdala. Es ist ein Raethsel geblieben, was den Koenig Theodor bewog, die schon befreiten Gefangenen wieder einzusperren. In der veroeffentlichten amtlichen Korrespondenz betreffs der abessinischen Angelegenheiten findet sich die Andeutung, dass Theodor's boeser Geist ein Franzose Namens Bardel gewesen sei, der, frueher Sekretaer Cameron's, aus Rache gegen letzteren den misstrauischen Theodor gegen alle Europaeer einzunehmen wusste und ihm den Verdacht einfloesste: die englische Regierung stehe im Begriff mit Aegypten ein Buendniss abzuschliessen. Die Zahl der Gefangenen war nach und nach auf 18, darunter 10 Deutsche angewachsen. Die Beschuldigungen, welche Theodor gegen sie erhob, waren folgende: Cameron sei zu seinen Feinden, den Tuerken, gegangen und habe mit ihnen unterhandelt; ferner habe er auf den Brief an die Koenigin von England keine Antwort gebracht; Stern, Rosenthal und Cameron's Diener haetten sich durch Verspottung und Verlaeumdung der Majestaetsbeleidigung schuldig gemacht und die andern haetten mit ihnen konspirirt. Nochmals wurde von Seiten Englands ein guetlicher Versuch gemacht, um den Koenig zur Nachgiebigkeit zu veranlassen, dabei jedoch wieder in sehr ungeschickter Weise vorgegangen. Theodor hatte den Wunsch geaeussert, gewisse Maschinen und einige Arbeiter von England zu erhalten. Diese wurden mit andern Geschenken nach Massaua geschickt, um die angestrebte Befreiung der Gefangenen zu unterstuetzen. Unser Landsmann _Flad_, von dem frueher die Rede war (S. 136, 182), hatte die Unterhandlungen mit dem Koenige uebernommen. In einem eigenhaendigen Briefe, den er ueberbrachte, kuendigte die Koenigin Victoria an, dass die Arbeiter und die Geschenke dem Koenig zugeschickt werden wuerden. Dies geschah jedoch nicht. Lord Stanley, der englische Minister des Auswaertigen, hatte spaeter entschieden, dass die Geschenke sowol als die Arbeiter, obgleich die letzteren willig waren, sofort nach Abessinien weiter zu gehen, in Massaua zurueckgehalten und erst dann ausgeliefert werden sollten, wenn Theodor die Gefangenen durch eine Eskorte nach Massaua geleitet und zur Verfuegung des englischen Agenten, Oberst Merewether's, gestellt haben wuerde. Wie zum Hohn schickte dieser anstatt der erwarteten, von Theodor erbetenen und von der Koenigin versprochenen Geschenke,
PREV.   NEXT  
|<   314   315   316   317   318   319   320   321   322   323   324   325   326   327   328   329   330   331   332   333   334   335   336   337   338  
339   340   341   342   343   344   345   346   347   348   349   350   >>  



Top keywords:

Theodor

 

Gefangenen

 

Koenig

 
wieder
 

Geschenke

 

Koenigin

 

Cameron

 

Massaua

 

Arbeiter

 
England

werden

 
englische
 
letzteren
 

frueher

 
andern
 

geschah

 

gemacht

 

jedoch

 
Europaeer
 
haetten

Landsmann

 
veranlassen
 

Unterhandlungen

 

Koenige

 
wurden
 

Geschenken

 

geaeussert

 
gewisse
 

Maschinen

 

erhalten


einige

 

Wunsch

 

vorgegangen

 

unterstuetzen

 

Befreiung

 

geschickt

 

angestrebte

 

ungeschickter

 

Stanley

 

Verfuegung


geleitet

 

englischen

 
Agenten
 

Oberst

 

Eskorte

 

ausgeliefert

 

sollten

 
Merewether
 

gestellt

 

anstatt