ndersetze,
ihm fuer den Schutz, den er bisher den hannoeverschen Emigranten gewaehrt
hat, danke und zugleich erklaere, dass die Aufloesung der Legion lediglich
durch finanzielle Ruecksichten geboten sei und dass ich trotzdem niemals
aufhoeren wuerde, jede Gelegenheit zu ergreifen, um fuer mein verletztes
Recht zu kaempfen."
Der Kronprinz wollte Etwas bemerken, rasch aber stand der Koenig auf und
sagte:
"Ich danke Ihnen, meine Herren, ich will allein sein."
Fluechtig beruehrte er mit den Lippen die Stirn des Kronprinzen, welcher
sich ihm naeherte und dann das Cabinet verliess. Graf Platen und der
Geheime Cabinetsrath folgten und der Koenig blieb allein.
Er liess den Kopf auf die Brust niedersinken. Laengere Zeit hoerte man in
dem stillen Zimmer Nichts als die tiefen, unruhigen Athemzuege, welche
seine Brust bewegten.
"Welch ein hartes, schweres Schicksal," rief er dann.--"Ich habe meinen
Thron und mein Koenigreich verloren! Ich bin von meinem Volk getrennt,
dessen Glueck die ganze Kraft und Arbeit meines Lebens gewidmet war, und
nun muss ich es erleben, dass auch Diejenigen, welche mein Unglueck
theilten, und welche in der Verbannung mir treu geblieben, sich von mir
wenden. So hat," rief er schmerzlich aus, "diese Zeit alle Begriffe
verwirrt, alle sonst so heiligen Bande gelockert, dass sogar die
Officiere meiner Armee, dieser Armee, welche so heldenmuethig und
opferfreudig sich fuer mich geschlagen, mir nicht mehr vertrauen und sich
gegen mich auflehnen!"
Er stand auf und blieb vor seinem Stuhle stehen. Schmerzlich zuckte sein
edles Gesicht und die blicklosen Augen wandten sich umher, als wollten
sie mit gewaltiger Willensanstrengung das Dunkel durchbrechen, welches
ihn umgab.
"Wer zeigt mir," rief er, "wo die Wahrheit liegt, wo der rechte Weg ist,
den ich zu gehen habe! Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen meine
Beschluesse gefasst, ich habe gethan, was ich fuer meine Pflicht
hielt,--und nun finde ich mich einsam und verlassen, verlassen von
Denen, welche ich fuer die Treuesten hielt! Fast moechte ich irre werden
an dem, was ich fuer recht erkannt, denn Diejenigen, welche jetzt meinem
Willen widerstreben, habe ich stets als fest und muthig erkannt. Und die
mich hier mit Rath umgeben--"
Er seufzte tief auf.
"Ich weiss, wie viel dem Grafen Platen zu den Eigenschaften fehlt, welche
den grossen Staatsmann machen, ich weiss, wie leicht er zu beeinflussen
ist.--Und doch, doch kann ich nicht anders ha
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