e Hannover die ganze Bevoelkerung eine grosse Abneigung gegen
dieses Project hat und befuerchtet, die Leute koennten dort zu Grunde
gehen?"
Der Feldwebel blickte fragend auf den Kronprinzen und Graf Platen; dann
sprach er:
"Die Leute sind durch die Officiere fortwaehrend in dem Gedanken bestaerkt
worden, dass eine Colonie in Algerien fuer sie das Beste sei,--ich habe,"
fuhr er fort, "immer meine Bedenken dagegen gehabt. Und ich habe wohl so
Manches gehoert--dass die franzoesische Regierung eine solche Colonie sehr
wuensche, um die unbebauten Gegenden in Algerien fruchtbar zu machen. Man
hat sich so Manches erzaehlt."
Er schwieg abbrechend.
"Was hat man sich erzaehlt?" fragte der Koenig.
"Nun," sagte der Feldwebel, "man spricht so Allerlei, was ich Eurer
Majestaet aber gar nicht erst wiedererzaehlen moechte."
"Ich will Alles wissen," sagte der Koenig. "Was spricht man?"
"Majestaet," sagte der Feldwebel, "das Algerien soll ein schoenes und
fruchtbares Land sein, es hat aber ungesundes Klima und es ist Niemand
da, um es zu bebauen.--Die Franzosen sind sehr schlechte Landarbeiter,
da waere es denn der franzoesischen Regierung wohl sehr angenehm, wenn
kraeftige deutsche Einwanderer ihnen helfen wuerden, das Land zu
cultiviren. Man hat schon verschiedene solche Colonien gemacht, wie man
mir in Paris erzaehlt hat. Es sind Unternehmer zusammengetreten, um Leute
anzuwerben und dort hinzufuehren. Den Colonisten soll es schlecht
gegangen sein, sie sind von Krankheiten dahingerafft, nachdem sie die
ersten Arbeiten gethan und das Land fruchtbar gemacht hatten. Aber die
Unternehmer haben grosse Besitzungen von der Regierung erhalten, sehr
eintraegliche Herrschaften, und sie sind grosse, reiche Herren geworden.
Nun, das koennte wohl Manchen ja schon locken, um etwas Aehnliches zu
unternehmen. Ich kann mir so Etwas von unseren Officieren nicht denken;
aber man wird doch etwas stutzig, wenn man Dergleichen so von
verschiedenen Seiten hoert."
Der Koenig zuckte zusammen, in schmerzlicher Erregung zitterte sein
Gesicht, er streckte den Arm aus und legte die Hand auf die Schulter des
Kronprinzen.
"Ernst," rief er, "Ernst, jetzt sehe ich klar.--Darum also dieser Plan,
darum dieser Widerstand gegen meinen Willen."
Ein fast unwillkuerliches Laecheln glitt ueber die Lippen des Kronprinzen.
Graf Platen neigte leicht den Kopf gegen den Feldwebel und sprach dann
zum Koenig gewendet:
"Es ist doch gut, dass Eure Majestaet di
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