hier auf neutralem Boden geschehen, wo sie Schutz finden. Will er
aber sein Recht aufgeben--nun das ist ja seine Sache. Und vielleicht,"
fuegte er seufzend hinzu, "waere es bei der Art und Weise, wie sie
gehandhabt wird, das Beste. Dann soll man wenigstens fuer die Emigranten
straffreie Rueckkehr nach ihrer Heimath erwirken. Das Alles muss doch dem
Koenig einleuchten, er muss sich ja doch ueberzeugen, dass wir, die wir ihm
unsere Treue durch die That bewiesen haben, wahrlich nicht ohne Grund
gegen seine Befehle demonstriren."
"Glaubt Ihr denn," fragte Herr von Goetz, "dass dem Koenige unsere
Vorstellungen zur Kenntniss kommen?--Glaubt Ihr denn, dass er Mengersen
und Heyse empfangen und hoeren wird?"
"Das glaube ich gewiss!" rief Herr von Tschirschnitz mit festem Ton. "Ich
glaube nicht, dass Jemand es wagen wuerde, dem Koenige Etwas zu
verheimlichen oder etwas Unrichtiges vorzutragen. Das waere doch in der
That eine zu grosse Nichtswuerdigkeit."
Herr von Duering schuettelte langsam den Kopf.
"Mir sind in der letzten Zeit," sagte er, "in dieser Beziehung sehr
erhebliche Zweifel aufgestiegen. Schon seit laengerer Zeit erhalte ich
auf verschiedene Berichte, die ich ueber die Verhaeltnisse der Legion nach
Hietzing gesandt, Antworten, die durchaus nicht auf das passen, was ich
geschrieben habe und welche nur dann einen Sinn haben, wenn meine
Berichte vollstaendig missverstanden waeren, was doch bei der klaren
Fassung derselben und bei dem seinen Verstaendniss des Koenigs kaum moeglich
ist."
"So haltet Ihr es fuer moeglich," rief der Lieutenant von Harling, ein
junger, dunkel bruenetter Mann mit feurigen, schwarzen Augen, "so haltet
Ihr es fuer moeglich, dass dem Koenige Etwas falsch vorgelesen oder Etwas
verschwiegen wuerde?"
"Ich will keine bestimmte Meinung aussprechen," sagte Herr von Duering,
"ich constatire nur die Thatsache, dass die Antworten, welche ich aus
Hietzing erhalte, absolut auf meine Berichte nicht passen, dass sogar in
einigen dieser Antworten mir ausdruecklich Aeusserungen untergelegt
werden, die ich niemals gemacht habe."
"Es waere doch vielleicht besser gewesen," sagte Herr von Harling, gegen
den Major von Duering gewendet, "wenn Sie oder Herr von Tschirschnitz
nach Hietzing gegangen waeren. Ich weiss nicht, ob Mengersen und Heyse
unsere Sache richtig fuehren werden. Mengersen spricht etwas viel und
Heyse ist etwas bescheiden und zurueckhaltend."
"Ich sollte nach Hietzing gehen," rief He
|