FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129  
130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   >>   >|  
n ist. Er ist aus dem Holz, aus dem die guten Feldherren, Diplomaten, Kaufleute geschnitzt sind. Die leitet alle ein unfassbarer Instinkt, eine Art sechster Sinn, den andere Leute nicht haben. Der Direktor heisst von Bruesen und wird wegen seines wuerdevollen Auftretens von den Kurgaesten "der Herr Praesident", von den Angestellten aber "der Direks" genannt. Oft habe ich bei seinen Massnahmen das Gefuehl: genau so wuerde Stefenson gehandelt haben. Bruesen ist auch von Stefenson angestellt worden. Mein Geschaeftsfreund hat den Offizier a. D. mal irgendwo kennengelernt, sich mit ihm etwa zwei Stunden unterhalten, dabei - wie er schrieb - gefunden, "dass sich dieser Mann zwei verschiedene Dinge auf einmal vorstellen koenne, was nur sehr wenig Menschen vermoechten", dass er ferner "zu klug sei, um die Alltagsklugheit zu haben", dass er nicht in den Doppelsohlenstiefeln aengstlicher Vorsicht einherstampfe, in denen man von hundert Schnellfuesslern ueberholt werde, und dass er von guter, zaeher Geistesmuskulatur sei. So hat sich Stefenson die Adresse dieses Herrn gemerkt und ihn fuer uns nun an den Tag gezogen. Es ist ein Glueck, dass dieser Direktor da ist. Was taete ich ohne ihn? Einen Entscheid faellt er fast nie sofort. Er will, wenn es sich um wichtigere Angelegenheiten handelt, immer einen Tag oder doch einige Stunden Bedenkzeit. Dann steht aber auch seine Meinung felsenfest. Und er entscheidet immer so, wie ich annehmen moechte, dass Stefenson entschieden haben wuerde, auch manchmal in Dingen, die viel Geld kosten, so waghalsig, so wurstig, so ohne Skrupel, wie es eben nur ein reicher Mann kann, der so fest steht, dass er weiss: ich kann nicht fallen, komme, was wolle. Ein paarmal sah ich den Direktor scheu von der Seite an. War er etwa gar ... Das war krasser Unfug. Dieser kleine Schwarzbart mit dem runden Baeuchlein war bestimmt nicht der grosse, hagere Stefenson. Auch in dem Journalisten Brown haette ich nichts anderes vermuten sollen als eben den Mister Brown. Ich muss mich wahrhaftig erst in die Ausfuehrung meiner eigenen Idee von der Unpersoenlichkeit meiner Kurgaeste gewoehnen. Es wird mir schwer, in dem Nachtwaechter Korrundt nicht den Opernsaenger zu sehen, ja, es wird mir sogar schwer, unsere verbummelte Hoheit mit Piesecke anzureden. Dabei ist doch der Mann wirklich mehr Piesecke als Hoheit. Ich bekuemmere mich absichtlich nicht um die Personalien der Kurgaeste, die ich nicht selbst behandle, sehe kein
PREV.   NEXT  
|<   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129  
130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   >>   >|  



Top keywords:

Stefenson

 

Direktor

 

dieser

 

wuerde

 
Stunden
 

meiner

 

Bruesen

 
Hoheit
 

Piesecke

 
schwer

Kurgaeste

 
entschieden
 

manchmal

 

fallen

 
Angelegenheiten
 

paarmal

 

entscheidet

 

moechte

 

wichtigere

 

handelt


Bedenkzeit

 

Skrupel

 

wurstig

 
Meinung
 

waghalsig

 

reicher

 
annehmen
 

Dingen

 

kosten

 

felsenfest


einige

 

Baeuchlein

 

Opernsaenger

 

Korrundt

 
Nachtwaechter
 

gewoehnen

 
Ausfuehrung
 

eigenen

 

Unpersoenlichkeit

 
unsere

verbummelte

 

selbst

 
Personalien
 

behandle

 
absichtlich
 

bekuemmere

 
anzureden
 
wirklich
 

wahrhaftig

 
kleine