rkpatt. -- Die Sschiffe des Lhs.
durch flache Kapellen erweitert. Am noerdl. Ssch. die grosse, ueber den
aeusseren Wandelgang vorgebaute, daher von innen mittels einer Treppe
zugaengliche _Maria-Schnee-Kap_., erb. 1516 vom Kardinal Albrecht v.
Brandenburg; Netzgwb. mit gewundenen Reihungen, entartetes Masswerk; die
aeussere Giebeldekoration erinnert mit ihrem schreinermaessigen Reichtum an
die saechsischen Bauten des Kardinals. -- _Aeusseres_. Chor und Langseiten
verbaut. Sichtbar nur die NWEcke. Sie vereinigt Bauteile aus vier
Stilperioden zu einer ueberaus malerischen Gruppe. Eine in der Seitenachse
liegende hohe Freitreppe, barock, fuehrt zu einem Paradies; ehemals mit
schraeger Sparrendecke, jetzt flach gewoelbt. Der NTurm nicht ausgebaut;
dominierendes Motiv nach dieser Seite ist der hohe Giebel der
Maria-Schnee-Kap. Die WFront zeigt, der Empore entsprechend, 3 sprom.
Fenster. Der STurm wurde im 14. Jh. in kolossalem Massstab begonnen; ueber
dem zweiten Geschoss brechen die Motive ab und es folgt ein spaetestgot.
Oktogon mit 8 geschweiften Giebelchen und hohem hoelzernen Helm. Das Lhs.
hat ein gebrochenes Walmdach aus 18. Jh. -- An der NOSeite schoener sprom.
_Kreuzgang_. Von ihm aus fuehrt ein spgot. umgearbeiteter Verbindungsgang
zum _Paradies_, das gleich dem Kreuzgang zeitlich mit dem OBau
zusammengeht. -- _Ausstattung_. Grosser _Hochaltar_ in Ciborienform aus dem
18. Jh. Die ehemals zahlreichen ma. Nebenaltaere bis auf einen zerstoert.
Die _Beweinung_ von _Math. Gruenewald_ bildete die Predella eines
Altarbildes 1525 in der Moritz-K. in Halle a. S., das Hauptbild jetzt in
der Pinakothek zu Muenchen. In der Maria-Schnee-Kap. ein mit 1519
bezeichneter Rahmen, der einst eine Maria von _Gruenewald_ einschloss;
wahrscheinlich identisch mit dem jetzt in der Dorf-K. zu Stuppach (s. Bd.
III) befindlichen Bilde; uebrigens ist auch der Rahmen an sich interessant
als Dokument der Veraenderung der Altarform im Uebergang von der Gotik zur
Renss., eine Parallele zum Rahmen von Duerers Allerheiligenbild. In einer
suedl. Seitenkp. _Schnitzaltar_ der 14 Nothelfer von merkwuerdigem
staffelfoermigem Aufbau A. 16. Jh. -- _Chorstuehle_ von 1659 jetzt im Qsch. --
In der noerdl. Turmhalle _Taufstein_ von 1487. -- Im noerdl. Ssch. (frueher im
Chor) ein eherner _Baldachin_ aus der _Vischer_schen Huette bez. 1536; vier
mit graviertem Laubornament geschmueckte Pfosten tragen einen an der
unteren Flaeche in der gleichen Technik behandelten
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