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s, der die Gelegenheit der Rache scharf erpasst hatte. Aber jetzt ward Wachis sehr zornig. Er schuettelte ihn ab, packte ihn mit der Linken am Genick, erwischte mit der Rechten Cacus an der Brust und stiess nun mit Baerenkraft seinen beiden Gegnern die Koepfe zusammen, jeden Stoss mit einem Ausruf begleitend, "so, meine Jungen - das fuer das Messer - und das fuer den Rueckensprung - und den fuer die Jungkuh" - und wer weiss, wie lange diese seltsame Litanei noch fortgedauert haben wuerde, haette sie nicht ein lautes Rufen gestoert. "Wachis - Cacus - auseinander sag' ich!" rief eine volle starke Frauenstimme, und vor der Thuer erschien ein stattliches Weib in blauem gotischem Gewand. Sie war nicht gross und doch imposant: ihr schoener Bau eher maechtig als zart. Die goldbraunen Haare waren in reichen, doch einfachen Flechten um das runde Haupt geschlungen, die Zuege regelmaessig, aber eher fest als fein gezeichnet. Geradheit, Tuechtigkeit, Verlaessigkeit sprachen aus den fast allzugrossen graublauen Augen: die unbedeckten vollen Arme zeigten, dass sie der Arbeit nicht fremd. An ihrem breiten Guertel, ueber den das braune Untergewand von selbstgewirktem Zeuge bauschte, klirrte ein Bund von Schluesseln: die Linke stemmte sie ruhig in die Huefte und befehlend streckte sie die Rechte vor sich hin. "Eia, Rauthgundis, strenge Frau," sagte Wachis loslassend, "musst du denn ueberall die Augen haben?" "Ueberall, wo mein Gesinde Unfug treibt. Wann werdet ihr lernen, euch vertragen? Euch Welschen fehlt der Herr im Hause. Aber du, Wachis, solltest nicht auch der Hausfrau Verdruss machen. Komm, Athalwin, mit mir." Und sie fuehrte den Knaben an der Hand mit fort. Sie ging in den Seitenhof und fuellte aus einer Truhe Koerner in ihr Gewand, die Huehner und Tauben zu fuettern, die sie sogleich dicht umdraengten. Athalwin sah eine Weile schweigend zu. Endlich sagte er: "Du, Mutter, ist's wahr? ist der Vater ein Raeuber?" Rauthgundis hielt inne in ihrem Thun und sah das Kind an: "Wer hat das gesagt." "Wer? Ei, des Nachbars Calpurnius Neffe. Wir spielten auf dem grossen Heuhaufen seiner Wiese drueben ueberm Zaun und ich zeigte ihm, wie weit das Land uns gehoere rechts vom Zaun, - weit und breit - so weit unsre Knechte maehten und fern der Bach schimmerte. Da ward er zornig und sagte: "Ja, und all' das Land gehoerte frueher uns und dein Vater oder dein Grossvater, die haben's gestohlen, die Raeuber." "So? und was sagtest
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