sie ihm
die Wahl, Christ zu werden und den Goetzen aufzugeben, oder Calpurnius und
die Muraenen.
Syphax waehlte den Tod. Ich erfuhr es und kaufte dem Zornigen seine Rache
ab und das Leben dieses schlanken Burschen, des schoensten Sklaven in Rom."
"Kein schlechtes Geschaeft," meinte Marcus, "der Maure ist dir treu."
"Ich glaube," sagte Cethegus, "tritt zurueck, Syphax.
Da bringt der Koch sein Meisterstueck, so scheint's."
Zehntes Kapitel.
Es war eine sechspfuendige Steinbutte, seit Jahren im Meerwasserweiher des
Kallistratos mit Gaenselebern gemaestet. Der vielgepriesene "Rhombus" kam
auf silberner Schuessel, ein goldenes Kroenchen auf dem Kopf.
"Alle guten Goetter und du, Prophete Jonas!" lallte Balbus zuruecksinkend in
die Polster, "der Fisch ist mehr wert als ich selber." - "Still, Freund,"
warnte Piso, "dass uns nicht Cato hoere, der gesagt: wehe der Stadt, wo ein
Fisch mehr wert als ein Rind." Schallendes Gelaechter und der laute Ruf
_Euge belle!_ uebertoente den Zornruf des Halbberauschten.
Der Fisch ward zerschnitten und koestlich erfunden.
"Jetzt, ihr Sklaven, fort mit dem matten Massiker. Der edle Fisch will
schwimmen in edlem Nass. Auf, Syphax, jetzt passt, was ich zu dem Gelage
beigesteuert. Geh' und lass die Amphora hereinbringen, welche die Sklaven
draussen in Schnee gestellt. Dazu die Phialen von gelbem Bernstein."
"Was bringst du seltenes, aus welchem Land?" fragte Kallistratos. - "Frag,
aus welchem Weltteil? bei diesem vielgereisten Odysseus," sagte Piso.
"Ihr muesst raten. Und wer es erraet, wer diesen Wein schon gekostet hat, dem
schenk' ich eine Amphora, so hoch wie diese."
Zwei Sklaven, eppichbekraenzt, schleppten den maechtigen, dunkeln Krug
herein: von schwarzbraunem Porphyr und fremdartiger Gestalt, mit
hieroglyphischen Zeichen geschmueckt und wohl vergipst oben an der Muendung.
"Beim Styx! koemmt er aus dem Tartarus? das ist ein schwarzer Gesell,"
lachte Marcus.
"Aber er hat eine weisse Seele - zeige sie, Syphax." Der Nubier schlug mit
dem Hammer von Ebenholz, den ihm Ganymedes reichte, sorgfaeltig den Gips
herunter, hob mit silberner Zange den Verschluss von Palmenrinde heraus,
schuettete die Schicht Oel hinweg, die oben schwamm, und fuellte die Pokale.
Ein starker berauschender Geruch entstieg der weissen, klebrigen
Fluessigkeit. Alle tranken mit forschender Miene.
"Ein Goettertrank!" rief Balbus absetzend. - "Aber stark wie flue
|