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"Erzaehle, erzaehle," draengten die andern. Elftes Kapitel. "Immerhin," sagte der Hausherr, die Polster glaettend, "obwohl ich keine glaenzende Rolle dabei spiele. Also an den vorigen Calenden etwa kam ich zur achten Stunde aus den Baedern des Abaskantos nach Hause. Da steht auf der Strasse niedergelassen eine Frauensaenfte, vier Sklaven dabei, ich glaube, gefangne Gepiden. Unmittelbar aber vor der Thuere meines Hauses stehen zwei verhuellte Frauen, die Calantica ueber den Kopf gezogen. Die eine trug sklavisch Gewand, aber die andre war sehr reich und geschmackvoll gekleidet und das Wenige, was von Wuchs und Gestalt zu sehen, war goettlich. Welch schwebender Schritt, welch feiner Knoechel, welch hochgewoelbter Fuss! Als ich naeher herankam, liessen sich beide rasch in die Saenfte heben und fort waren sie. Ich aber - ihr wisst, es steckt des Bildhauers Blut in allen Hellenen - ich traeumte des Nachts von dem feinen Knoechel und dem wogenden Schritt. Mittags drauf, da ich die Thuere oeffne, aufs Forum zu gehn zu den Bibliographen, wie ich pflege, seh ich dieselbe Saenfte rasch von dannen eilen. Ich gestehe, ohne sonst besonders eitel zu sein, diesmal hoffte ich eine Eroberung gemacht zu haben, - ich wuenschte es so sehr. Und ich zweifelte gar nicht mehr, als ich, um die achte Stunde nach Hause kommend, wieder meine Fremde, diesmal unbegleitet, an mir vorueberschluepfen sah und nach ihrer Saenfte eilen. Folgen konnt' ich den raschen Sklaven nicht, so trat ich in mein Haus, froher Gedanken voll. Da sagte der Ostiarius: "Herr, eine verhuellte Sklavin wartet dein in der Bibliothek." Pochenden Herzens eile ich in das Gemach. Richtig! es war die Sklavin, die ich gestern gesehen. Sie schlug den faltigen Mantel zurueck: eine huebsche, verschlagne Maurin oder Karthagerin - ich kenne den Schlag - sah mich mit schlauen Augen an. "Ich bitte um Botenlohn," sagte sie, "Kallistratos, ich bringe dir gute Kunde." Ich fasste ihre Hand und wollte ihr die dunkle Wange streicheln - denn wer die Herrin begehrt, der kuesse die Sklavin - aber sie lachte und sprach: "Nein, nicht Eros, Hermes sendet mich. Meine Herrin" - hoch horchte ich auf - "meine Herrin ist - eine leidenschaftliche Freundin der Kunst. Sie bietet dir dreitausend Solidi fuer die Aresbueste, die in der Nische neben der Thuere deines Hauses steht."" Laut lachten die jungen Leute, Cethegus mit ihnen. "Ja, lacht nur,"
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