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Verheissung ist auch eine Drohung. Gestern hat er gefrevelt gegen seine Mutter und sie verunehrt in trotziger Empoerung: - heute liegt er hier. Ich sehe darin den Finger Gottes." Amalaswintha verhuellte ihr Antlitz. Sie hatte dem Sohn an seinem Sarge seine Auflehnung herzlich vergeben. Aber diese Auffassung, diese Worte ergriffen sie doch maechtig und zogen sie ab von ihrem Schmerz zur liebgewordenen Gewohnheit des Herrschens. "Du hast, o Koenigin, die Untersuchung gegen mich niederschlagen wollen und Witichis zurueckberufen. Letzteres mag sein. Aber ich fordere die Durchfuehrung des Prozesses und feierliche Freisprechung als mein Recht." "Ich habe nie an deiner Treue gezweifelt. Weh mir, wenn ich es jemals muesste. Sage mir: ich weiss von keiner Verschwoerung! und alles ist abgethan." - Sie schien seine Beteurung zu erwarten. Cethegus schwieg eine Weile. Dann sagte er ruhig: "Koenigin, ich weiss von einer Verschwoerung." "Was ist das?" rief die Regentin und sah ihn drohend an. - "Ich habe diese Stunde, diesen Ort gewaehlt," fuhr Cethegus mit einem Blick auf die Leiche fort, "dir meine Treue entscheidend zu besiegeln, dass sie dir unausloeschlich moege ins Herz geschrieben sein. Hoere und richte mich." - "Was werd' ich hoeren?" sprach die Koenigin wachsam und fest entschlossen, sich weder taeuschen noch erweichen zu lassen. "Ich waer' ein schlechter Roemer, Koenigin, und du muesstest mich verachten, liebte ich nicht vor allem andern mein Volk. Dies stolze Volk, das selbst du, die Fremde, liebst. Ich wusste, - wie du es weisst - dass der Hass gegen euch als Ketzer, als Barbaren in den Herzen fortglimmt. Die letzten strengen Thaten deines Vaters hatten ihn geschuert. Ich ahnte eine Verschwoerung. Ich suchte, ich entdeckte sie." - "Und verschwiegst sie!" sprach die Regentin, zuernend sich erhebend. - "Und verschwieg sie. Bis heute. Die Verblendeten wollten die Griechen herbeirufen und nach Vernichtung der Goten sich dem Kaiser unterwerfen." - "Die Schaendlichen!" rief Amalaswintha heftig. - "Die Thoren! Sie waren schon soweit gegangen, dass nur Ein Mittel blieb, sie zurueckzuhalten: ich trat an ihre Spitze, ich ward ihr Haupt." - "Cethegus!" - "Dadurch gewann ich Zeit und konnte edle, wenn auch verblendete Maenner von dem Verderben zurueckhalten. Allgemach konnte ich ihnen die Augen darueber oeffnen, dass ihr Plan, wenn er gelaenge, nur eine milde mit einer despotischen Herrschaft vertauschen wuerde. Sie sahen es ein, s
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