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Rettung vereiteln konnte. Das Epiphaniasfest war gekommen: das Volk wogte in dichten Massen in den Basiliken, auf den Plaetzen der Stadt. Die Kleinodien des Schatzes lagen geordnet und gepackt bereit, ebenso die wichtigsten Urkunden des Archivs. Es war Mittag. Amalaswintha und der Praefekt hatten soeben ihren Freund Cassiodor von dem Plan unterrichtet, dessen Kuehnheit ihn anfangs erschreckte, dessen Klugheit ihn alsbald gewann. Sie wollten gerade aus dem Gemach der Beratung aufbrechen, als ploetzlich der Laerm des Volkes, das vor dem Palast auf und niederflutete, lauter und heftiger anschwoll: Drohungen, Jubelrufe, Waffenklirren wild durcheinander. Cethegus schlug den Vorhang des grossen Rundbogenfensters zurueck: doch er sah nur noch die letzten Reihen der Menge nachdraengen in die offenen Thore des Palastes. Die Ursache der Aufregung war nicht zu entdecken. Aber schon stieg im Palatium das Getoese die Treppen hinan, Zank mit der Dienerschaft wurde hoerbar, einzelne Waffenschlaege, bald nahe, schwere Tritte. Amalaswintha bebte nicht: fest hielt sie den Drachenknauf des Thronstuhls, auf den Cassiodor sie zurueckgefuehrt. Cethegus warf sich indessen den Andringenden entgegen. "Halt," rief er, unter der Thuere des Gemaches hinaus, "die Koenigin ist fuer niemand sichtbar." Einen Augenblick lautlose Stille. Dann rief eine kraeftige Stimme: "Wenn fuer dich, Roemer, auch fuer uns, fuer ihre gotischen Brueder. Vorwaerts!" Und wieder erhob sich das Brausen der Stimmen und im Augenblick war Cethegus, ohne Anwendung bestimmter Gewalt, von dem Andrang der Masse wie von unwiderstehlicher Meeresflut bis weit in den Hintergrund des Saales zurueckgeschoben, und die Vordersten im Zuge standen dicht vor dem Thron. Es waren Hildebrand, Witichis, Teja, ein baumlanger Gote, den Cethegus nicht kannte, und neben ihm - es litt keinen Zweifel - die drei Herzoge Thulun, Ibba und Pitza, in voller Ruestung, drei prachtvolle Kriegergestalten. Die Eingedrungnen neigten sich vor dem Thron. Dann rief Herzog Thulun nach rueckwaerts gewendet mit der Handbewegung eines gebornen Herrschers: "Ihr, gotische Maenner, harret noch draussen eine kurze Weile; wir wollen's in eurem Namen mit der Regentin zu schlichten suchen. Gelingt es nicht - so rufen wir euch auf zur That - ihr wisst, zu welcher." Willig und mit Jubelrufen zogen sich die Scharen hinter ihm zurueck und verloren sich bald in den Gaengen und Hallen des Schlosses. "Tochter
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