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uste ist: sein ist der Ehrenplatz in meinem Vertrauen und an meinem Thron." Staunend fuehrte Cassiodor die Regentin die dunkeln Stufen hinan. Langsam folgte Cethegus: er hob die Wachstafel in die Hoehe und sprach zu sich selbst: "Jetzt bist du mein, Tochter Theoderichs. Dein Name auf dieser Liste trennt dich auf immer von deinem Volk." - - Zweites Kapitel. Als Cethegus aus dem unterirdischen Gewoelbe wieder zu dem Erdgeschoss des Palastes aufgetaucht war und sich anschickte, der Regentin zu folgen, ward sein Ohr beruehrt und sein Schritt gefesselt durch feierliche, klagende Floetentoene. Er erriet, was sie bedeuteten. Sein erster Antrieb war, auszuweichen. Aber alsbald entschloss er sich zu bleiben. "Einmal muss es doch geschehen, also am besten gleich," dachte er. "Man muss pruefen, wie weit sie unterrichtet ist." Immer naeher kamen die Floeten, wechselnd mit eintoenigen Klagegesaengen. Cethegus trat in eine breite Nische des dunklen Ganges, in welchen schon die Spitze des kleinen Zuges einbog. Voran schritten paarweise sechs edle roemische Jungfrauen in grauen Klageschleiern, gesenkte Fackeln in den Haenden. Darauf folgte ein Priester, dem eine hohe Kreuzesfahne mit langen Wimpeln vorangetragen wurde. Hierauf eine Schar von Freigelassenen der Familie, angefuehrt von Corbulo, und die Floetenblaeser. Dann erschien, von vier roemischen Maedchen getragen, ein offener, blumenueberschuetteter Sarg: da lag auf weissem Linnentuch die tote Kamilla, in braeutlichem Schmuck, einen Kranz von weissen Rosen um das schwarze Haar: ein Zug laechelnden Friedens spielte um den leicht geoeffneten Mund. Hinter dem Sarg aber wankte, mit geloestem Haar, stier vor sich hinblickend, die unselige Mutter, von Matronen umgeben, welche die Sinkende stuetzten. Eine Reihe von Sklavinnen schloss den Zug, der sich langsam in das Totengewoelbe verlor. Cethegus erkannte die schluchzende Daphnidion und hielt sie an. "Wann starb sie?" fragte er ruhig. - "Ach, Herr, vor wenigen Stunden! Oh die gute, schoene, freundliche Domna!" - "Ist sie noch einmal erwacht zu vollem Bewusstsein?" "Nein, Herr, nicht mehr. Nur ganz zuletzt schlug sie die grossen Augen nochmal auf und schien rings umher zu suchen. "Wo ist er hin?" fragte sie die Mutter. "Ach, ich sehe ihn," rief sie dann und hob sich aus den Kissen. "Kind, mein Kind, wo willst du hin?" weinte die Herrin. "Nun, dorthin," sagte sie mit verklaertem Laecheln: "
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