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gung ueber die Landesgrenze nach Kaernten gehofft. Doch willig liess sich der Fuerst bei Fackelschein den Steilberg hinabfuehren, und unten bestieg er die harrende Kutsche, in welcher ein bayerischer Offizier bereits sass. Die Nacht wurde durchgefahren. Frueh morgens gegen fuenf Uhr hielt der Wagen am Fusse des Nonnbergs, Wolf Dietrich musste aussteigen. Eine Anzahl bayerischer Fusssoldaten unter Kommando eines Leutnants nahm den Gefangenen in die Mitte und eskortierte ihn hinauf zur Veste Hohensalzburg. Wie das breite Thor hinter dem Fuersten geschlossen ward, aechzte Wolf Dietrich in einer bitteren Vorahnung. Gefangen in seinem Hauptschloss der Erzbischof von Salzburg, einer der ersten Reichsfuersten. Ohne Verzug unternahm das Domkapitel nach Internierung seines abgesetzten Oberherrn die noetigen Schritte, um sich vor Kaiser und Papst zu rechtfertigen. Deputationen des Kapitels reisten nach Rom und Prag, die besten Redner waren zu Sprechern auserwaehlt. Beim Kaiser hatte es Schwierigkeiten, denn Seine Majestaet verwies Graf Lodron und dem Kapitel ernstlich das Vorgehen gegen den Erzbischof. Durch kluges Benehmen und wohlbedachte Reden gelang es aber, den Kaiser umzustimmen, ja zu einem Schreiben an den Papst zu veranlagen, wonach der Kaiser bat, es moege Se. Heiligkeit die Sache auf sich beruhen lassen und dem Salzburger Domkapitel erlauben, zur Wahl eines neuen Erzbischofes zu schreiten. Weniger glatt wickelte sich die Angelegenheit bei Papst Paul V. ab, der bei aller Wertschaetzung des Herzogs Max und Hochhaltung seiner Verdienste um die katholische Kirche doch das direkte Missfallen ueber des Herzogs rasches Verfahren gegen Wolf Dietrich zum Ausdruck brachte. Dieser Tadel veranlasste den Herzog, durch seine Raete eine Anklageschrift gegen den gehassten Erzbischof aufsetzen zu lassen, in welcher alles Material, auch haltlose Verleumdungen, aus der langen Regierungszeit Wolf Dietrichs zusammen getragen wurde. Als Hauptverbrechen wurde das Verhaeltnis des Erzbischofs zu Salome Alt hingestellt und behauptet, Wolf Dietrich sei trotz des Zoelibatsgebotes mit Salome verheiratet gewesen. Ein ungeheures Suendenregister, auch die Behauptung vom Abfall von der katholischen Kirche, Verbindung mit der Union, beabsichtigtet Saekularisation des Erzstiftes, Konspiration mit Christian von Anhalt, dem Oberhaupt der protestantischen Union u.s.w. war enthalten, wanderte mit einer eigenen Gesandtschaft nach Rom, und der
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